Wildblumenwiesen werden gesät Wie Schermbeck aufblühen will

Schermbeck · Die Gemeinde fördert jetzt die Entstehung von Wildblumenwiesen. Der Umweltausschuss stimmte dem Ansinnen zu. Das Ziel: mehr Insekten.

 So prächtig kann eine Wildblumenwiese wirken.

So prächtig kann eine Wildblumenwiese wirken.

Foto: Markus van Offern (mvo)

12 000 Euro stellt die Gemeinde im Haushaltsplan 2020 zur Verfügung, um an zehn verschiedenen Standorten Blühwiesen entstehen zu lassen. Diesen einstimmigen Beschluss fasste jetzt der Planungs- und Umweltausschuss.

Zum Hintergrund: In der Sitzung des Planungs- und Umweltschusses am 4. Juli war die Verwaltung beauftragt worden, Potenzialflächen für die Anlegung von Blühstreifen oder Wildblumenwiesen zu ermitteln. Viele Langzeitstudien haben nämlich ergeben, dass die Biomasse fliegender Insekten in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist.  Da Insekten ein zentrale Rolle für das Funktionieren der Ökosysteme einnehmen, soll diese Problematik vermehrt in den Fokus gerückt werden und entsprechende Schritte  zum Schutz der Artenvielfalt eingeleitet werden. Im Rahmen einer Ausschreibung an interessierte Grundstückseigentümer gelang es der Gemeinde, 18 Flächenvorschläge zu sammeln, die sich in ihrer Größe und Struktur stark unterscheiden.  Beispielsweise handelt es sich bei einer der größten Flächen um einen 9 000 Quadratmeter großen Acker und bei einer der kleinsten Flächen um einen 15 Quadratmeter kleinen Vorgarten. Von diesen Flächen hat die Gemeinde zehn Flächen ausgesucht, die zusammen 17.115 Quadratmeter umfassen. Der Blumensamen für diese Flächen soll 11 980,50 Euro betragen.

Im kommenden Frühjahr werden diese ausgesuchten Flächen zu Wildblumenwiesen umgewandelt. Der gemeindliche Klimaschutzmanager Thomas Heer bemüht sich, Sponsoren bzw. Unterstützer zu finden, die auf Wunsch des Grundstückseigentümers bei den vorbereitenden Bodenarbeiten behilflich sein können.  Für alle Bürgerinnen und Bürger, die mit ihren Flächen zunächst unberücksichtigt bleiben, sollen Starterpakete zusammengestellt werden, in denen Blumensamen und eine Anleitung für die eigenständige Umwandlung des Gartens zu finden sind.

Die neu angelegten Insektenbiotope können mit Hinweis- bzw. Informationstafeln ausgestattet werden, um einerseits einen aktiven Beitrag zur Umweltbildung im Ort zu leisten und andererseits die Sponsoren und Unterstützer entsprechend zu würdigen.

Als mittelfristiges Ziel ist eine GIS-Karte (GeoInformationsSystem) geplant, in der die angelegten Insektenrückzugsräume dokumentiert und sichtbar gemacht werden, um auf diese Weise ein jährliches Controlling der Flächen zu gewährleisten.  Auch die vom Bauhof angelegten Flächen können auf diese Weise dokumentiert werden.

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