In Dingden Wieder kirchliches Leben am Klosterbusch

Dingden · Bischof Felix Genn kommt zur Einweihung eines neuen Denkmals am Sonntag nach Hamminkeln. Erinnert wird an ein altes Kloster.

 Dieses Denkmal erinnert an das alte Kreuzherrenkloster Marienfrede am Dreidörfereck Dingden, Loikum und Ringenberg.

Dieses Denkmal erinnert an das alte Kreuzherrenkloster Marienfrede am Dreidörfereck Dingden, Loikum und Ringenberg.

Foto: Norbert Ness

Über 370 Jahre lang stand das alte Kreuzherrenkloster Marienfrede am Dreidörfereck Dingden, Loikum und Ringenberg direkt an der kleinen Issel. Der benachbarte Straßenname Am Klosterbusch erinnert ebenso daran wie die Marienvreder Straße im Dingdener Ortskern. Nach Napoleons Eroberung des Rheinlands haben 1812 die letzten Mönche das Einrichtung verlassen, die aufgehoben wurde. Kloster, Kirche und Nebengebäude wurden abgerissen, der Legende nach sind viele Steine an Häusern in Dingden verbaut worden.

Nun kehrt wieder kirchliches Leben an den historischen Ort zurück: Am morgigen Sonntag, 18. August, 15.30 Uhr, wird Münsters Bischof Felix Genn hier den Lebens- und Gedenkort der Hamminkelner Pfarrei Maria Frieden feierlich einweihen. Der Name des früheren Klosters Marienfrede wurde bereits zur Pfarreigründung vor sechs Jahren wiederbelebt: Maria Frieden wurde der Zusammenschluss der bis dato eigenständigen Gemeinden St. Pankratius Dingden, St. Maria Himmelfahrt Hamminkeln, St. Antonius Loikum, Heilig Kreuz Mehrhoog und Christus König Ringenberg getauft.

Für diese neue katholische Gemeinde war schon bei der Gründung 2013 klar: Ein gemeinsames Projekt, ein gemeinsamer Ort für den Neuanfang muss her. In einer Arbeitsgruppe, die vom emeritierten Pastor Franz-Josef Pail aus Loikum, initiiert wurde, trafen sich Vertreter aus allen Gemeindeteilen, um dieses Gemeinschaftsprojekt zu planen. Als Ort wurde schnell das frühere Klostergelände ins Auge gefasst. Der Künstler und Ordensgeistliche Pater Abraham Fischer aus Meschede wurde sodann mit der Erarbeitung einer Skulptur beauftragt. Er hatte bereits Arbeiten in Loikum realisiert.

Im Dezember 2018 wurde das Kunstwerk mitten in dem kleinen Wäldchen errichtet, das an eine Naturkapelle erinnert (wir berichteten). Fünf stählerne Winkel stehen sich gegenüber, sind ineinander verflochten – so wie die fünf Gemeindeteile. In den Winkeln sind Bibelzitate per Wasserstrahl eingefräst worden, die von der gemeindeübergreifenden Arbeitsgruppe ausgesucht wurden. Vervollständigt wurde der Gedenkort durch fünf Baumstamm-Sitze sowie eine Infotafel und eine Bank.

(RP)
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