Wesel Wie im Film: "Kellerbrand" im Container
Wesel · Auf dem Gelände des Hülskens-Kieswerks in Ginderich herrschen ideale Bedingungen für das Training der Feuerwehr. Was die jungen Kameraden heute können, das sahen sich nun auch einige ehemalige Wehrleute gern mal an.
Dicker Rauch quillt aus dem Übersee-Container auf dem Gindericher Hülskens-Gelände Pettenkaul. Mit Blaulicht rauschen die Feuerwehr-Fahrzeuge heran. Personen, so heißt es, würden noch im brennenden Keller vermisst... Doch keine Sorge. Es ist alles nur eine Übung, wenn auch eine sehr realistische. Auf der Brandübungsanlage der Feuerwehr Wesel, die sich auf dem Gelände der Kiesfirma Hülskens in Ginderich befindet, fand dieses Training am Dienstagabend statt.
"Wir sind sehr froh, dass wir solche Möglichkeiten haben", berichtet Oberbrandmeister Marc Nunnendorf, während er sich feuerfeste Kleidung überstreift. Er darf als Ausbilder an diesem Abend mal den Brandstifter spielen, um den Übungsort für seine Kameraden herzurichten. "Ein solches Trainingsgelände gibt es nur sehr selten, ergänzt er, "auch andere Einheiten aus Krefeld oder sogar Oberhausen nutzen es gerne." Bereits seit dem Jahr 2000 probt die Weseler Feuerwehr bei Hülskens und ist der Kiesfirma natürlich sehr dankbar, dass sie dieses Gelände zur Verfügung stellt. "Heute üben wir in der feststoffbefeuerten Anlage unter realistischen, sprich heißen Bedingungen", erläutert Brandinspektor und Ausbilder Volker Wagner. "Simuliert wird heute ein Kellerbrand in einem Wohnhaus, in dem noch Personen vermisst sind."
Der alarmierte Löschzug Stadtmitte hat von der Einsatzlage vorher keine Ahnung. Es sollte ja alles möglichst echt wirken. Mit gut 30 Feuerwehrleuten, unter ihnen drei Frauen, sowie fünf Fahrzeugen rückt die Kolonne an und beginnt sofort mit den notwendigen Schritten. Eine Funkkanaltrennung und die wichtige Wasserversorgung gilt es herzustellen. Auch müssen die Räumlichkeiten durchsucht, Personen in Sicherheit und natürlich auch der Brand bekämpft werden.
"Das Wasser haben wir doch mal sicherheitshalber aus dem Brunnen und nicht, wie geplant, aus dem See genommen", erklärt Rainer Gellings, frischgebackener zweiter Mann der Weseler Feuerwehr (RP berichtete) und aufmerksamer Beobachter des Spektakels. "Das Ufer war zu aufgeweicht, um näher ranzufahren. Bei einer Übung ist das einfach zu gefährlich."
Als das Wasser läuft und die Leitern aufgestellt sind, können die vorgehenden Trupps mit Atemschutzgeräten gekonnt die Flammen bekämpfen und die vermeintlichen Personen "retten". Kurze Zeit später folgt dann die beruhigende Meldung: "Feuer unter Kontrolle".
Es war eine rundum gelungene Übung, auch für Dennis Jaschonnek, der seinen allerersten Einsatz absolvierte und gerade erst eingekleidet wurde. Auch die eingeladenen Kameraden der Ehrenabteilung (ab 60 Jahre dabei) schauten zufrieden. Viel hat sich verändert in den letzten Jahren. So kann beispielsweise heutige Schutzkleidung kurzfristig einer Hitze von 1000 Grad standhalten, damals undenkbar.
Es gab also genug zu erzählen und zu diskutieren beim gemeinsamen Grillen nach dieser heißen Übungseinheit, die sicherlich wiederholt wird, um für den Ernstfall gerüstet zu sein.