Bilanz und Ausblick Immer weniger Langzeitarbeitslose

Kreis Wesel · Das Jobcenter zog am Dienstag eine Bilanz: Es sind positive Zahlen vom Arbeitsmarkt.

 Ralf Berensmeier, Günter Holzum, Gabriele Sowa und Michael Müller (von links) stellten den Bericht zum Jobcenter vor.

Ralf Berensmeier, Günter Holzum, Gabriele Sowa und Michael Müller (von links) stellten den Bericht zum Jobcenter vor.

Foto: Fritz Schubert

Ein Vergleich der Werte für die ersten drei Quartale 2018 und 2019 macht deutlich, dass der Arbeitsmarkt auch für die Schwächsten Perspektiven eröffnet. So sank im Kreis Wesel die Zahl der Bedarfsgemeinschaften um 970 auf 17.141 und die der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten um 1248 auf 23.527. Um zehn Prozent (571 Personen) nahm die Menge der Langzeitarbeitslosen ab. Auch die Jugendarbeitslosigkeit ging zurück. Der Kreis Wesel spürt eine Entlastung des Haushalts in Höhe von rund vier Millionen Euro. Dies stellten am Dienstag im Jobcenter dessen Geschäftsführer Norbert Müller, Stellvertreter Günter Holzum, Kreisdirektor Ralf Berensmeier und die operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit, Gabriele Sowa, vor.

Zum einen sind es die Förderinstrumente und intensives Bemühungen, die zum Erfolg führten. Zum anderen ist es schlicht der spürbar zunehmende Fachkräftemangel. Er zwingt am Beispiel Pflege zu Anwerbungen im Ausland, weil der deutsche Arbeitsmarkt nicht genug Kräfte hergibt. Gleichwohl sieht das Jobcenter sich in der Pflicht, Lücken zusätzlich mit Hilfskräften zu stopfen. Wie Holzum erläuterte, gibt es eine einjährige Helferausbildung. Daraus könne sich auch der Entschluss entwickeln, die Examinierung anzustreben.

Als positiv wird von den Experten außerdem das System der Jugendberufsagenturen bewertet. Im Kreis gibt es derer vier. Und zwar in Wesel, Dinslaken, Moers und Kamp-Lintfort. „Da kann man immer nur richtig sein“, sagte Sowa, gebe es für den Berufsnachwuchs an einer Stelle doch Antworten auf alle Fragen. Als hilfreich wurde auch das neue Teilhabechancengesetz bezeichnet, das auf „ganz marktferne“ Personen in langjähriger Arbeitslosigkeit abzielt. Im Kreis haben bereits 350 Menschen von diesen Fördermöglichkeiten profitiert. Je nach Zielgruppe und Dauer werden Arbeitgeber mit 50 bis 100 Prozent der Lohnzahlung gestützt.

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