Niederrhein Wettbewerb wird härter
Niederrhein · 2006 hat die damalige schwarz-gelbe Landesregierung ein neues Ladenöffnungsgesetz auf den Weg gebracht. Das erlaubt Geschäften, werktags rund um die Uhr sowie an vier Sonntagen im Jahr zu öffnen. Nun aber planen SPD und Grüne eine Veränderung des Gesetzes, was zum Streit im Landtag geführt hat. Künftig soll es weniger Möglichkeiten geben, verkaufsoffene Sonntage durchzuführen. Außerdem wollen Teile der Landesregierung die Öffnungszeiten montags bis freitags auf 22 Uhr und samstags auf 20 Uhr beschränken. Die Grünen planen eine Online-Befragung zu dem Thema.
Gegen eine erneute Beschränkung der Ladenschlusszeiten spricht sich nicht nur die Verbraucherschutzzentrale NRW aus ("Die Liberalisierung der Öffnungszeiten ist eine kundenfreundliche Anpassung an die veränderten Lebensumstände moderner Verbraucherhaushalte"), sondern auch der Einzelhandels- und Dienstleistungsverband Niederrhein. Dessen Geschäftsführer Wilhelm Bommann erklärte gestern auf Anfrage, dass "alles so bleiben soll, wie es ist. Wir wollen auch nicht mehr, als vier verkaufsoffene Sonntage." Tatsache sei, dass sich die Welt gedreht habe und sich der Handel im direkten Wettbewerb mit dem Internet befinde. "Dort kann man an sieben Tagen rund um die Uhr einkaufen." Und in den Niederlanden hätten beispielsweise Outlet-Center das ganze Jahr über geöffnet. "Da würde es keinen Sinn machen, wenn NRW alleine seine Regelung ändert", sagt Bommann. Eine Reform hätte zur Folge, dass unter anderem Edeka Komp in Lackhausen am 23. Dezember kein Midnightshopping mehr durchführen könne.