Wesel Wesels Wasserturm wird selbst zur Kunst

Wesel · Der Weseler Wasserturm an der Brandstraße wird bereits seit 1991 für Ausstellungen genutzt. Nun wird er selbst zur Kunst erklärt.

Die Dinslakener Künstler Udo Buschmann, Rainer Höpken, Rüdiger Schütz, Peter Withof und Ingo Borgardts (Klänge, Musik) werden vom 3. bis 24. September das technische Baudenkmal in der Brandstraße zu einem multimedialen Gesamtkunstwerk aus Lichtinstallation, Projektion, Fotografie und Klängen machen: "Reflex4 TURMwirdKUNST" wird am Sonntag, 3. September, um 11 Uhr in Anwesenheit der Akteure eröffnet.

Udo Buschmann, Rainer Höpken, Rüdiger Schütz und Peter Withof, die bereits seit einigen Jahren gemeinsame Ausstellungen beispielsweise im Museum Voswinckelshof Dinslaken kuratieren, haben sich auf die besondere Konstruktion des Raums eingelassen und reflektieren mit ihrer jeweils eigenen künstlerischen Position Elemente des Wasserturms, die dann in mehrere großformartige, gemeinschaftlich entstandene Werke zusammengeführt wurden.

Diese Gemeinschaftsarbeiten sind in der oberen Etage des Wasserturms im Rahmen einer Lichtinstallation zu sehen, bei der immer wieder reale Elemente des Wasserturms hervorgehoben und in Szene gesetzt werden. Abgerundet durch eine von Ingo Borgardts speziell für den Turm komponierten Musik werden so Beziehungen zwischen den realen und den künstlerisch verarbeiteten Elementen des Wasserturms als Zitate deutlich.

Während in der oberen Etage die Gemeinschaftsarbeiten ausgestellt werden, finden sich im Erdgeschoss vier Räume, in denen die vier Künstler den Wasserturm aus ihrer jeweils individuellen Perspektive zeigen. "Meine Arbeiten bespiegeln das Konstrukt. Sie beziehen sich auf die im Turm spürbare Größe der Konstruktion, auf eine als ebenso überwältigend wahrnehmbare Dunkelheit und auf ein sparsam-seltsames Licht, das reflexähnlich das Metall trifft", sagt Peter Withof über die Gestaltung der ersten Zelle. In "pars pro toto" verweisen zwei Arbeiten vor Kopf der Zelle auf den technischen Aufbruch während der Entstehungszeit des Turmes. "Lichtpunkt" ist eine Serie, die an erste Wahrnehmungen des Turms erinnert. In "Konstrukt und Licht" fügen drei Bildmontagen in ihrer Zusammenschau die Ansätze von "pars pro toto" und "Lichtpunkt" zusammen.

In der zweiten Zelle zeigt Rüdiger Schütz fünf großformatige Fotoarbeiten, die den Turm in seinem Kontext mit dem Wasser reflektieren. Rainer Höpken zeigt unten im Turm eine Installation, die den Wasserstandsanzeiger an der Wand des Hauptraums oben reflektiert und überhöht. Zwei großformatige Fotografien der Tragekonstruktion des Wasserturmkessels setzt Udo Buschmann in der vierten Zelle in Szene. Die Motive wurden digital so bearbeitet, dass die vertikale Fließrichtung des Wassers im Turm aufgenommen wird. Ergänzt wird die Präsentation durch Fotografien einer TV-Dokumentation über die Installation einer Pumpenanlage.

Zur Ausstellung hat Ingo Borgardts eigens Musik geschrieben und aufgenommen: Er spielt dabei mit einem einzigen Ton: ein G in verschiedenen Oktavlagen. Die Klänge wurden mit zehn verschiedenen, ausklingenden Instrumenten eingespielt und durch ein aufsteigendes Klarinettenmotiv sowie ein absteigendes Percussionsmotiv ergänzt. Letzteres wurde auf einem Element des Turms geklopft. Der Turm ist also auch zu hören.

Öffnungszeit: Samstags von 14 bis 17 Uhr, sonntags von 11 bis 17 Uhr.

(RP)
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