Corona-Pandemie Wesels SPD-Chef schreibt Brief an von der Leyen wegen Impfstoff

Wesel · Weil ihm die Zulassung des Impfstoffs in der EU zu lange dauert, hat Wesels SPD-Chef Ludger Hovest einen Brief an die Kommissionspräsidentin geschrieben. Er fordert: „Gas geben“.

 Kriegt demnächst Post aus Wesel: Ursula von der Leyen.

Kriegt demnächst Post aus Wesel: Ursula von der Leyen.

Foto: dpa/Yves Herman

Ursula von der Leyen müsste eigentlich wissen, wo Wesel liegt. Im März 2007 tanzte die damalige Bundesfamilienministerin in der Hansestadt Salsa. Bilder zeigen Freude in ihrem Gesicht, als sie zur Eröffnung des Mehrgenerationenhauses im Schepersfeld kam. Nun, mehr als 13 Jahre später, wird sie in ganz anderer Funktion von Wesel Notiz nehmen. Vorausgesetzt, die Präsidentin der EU-Kommission liest den Brief, den Ludger Hovest am Freitag verschickt hat.

Hovest, SPD-Chef in Wesel, hat von der Leyen ein einseitiges Schreiben zukommen lassen, adressiert an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Rue de la Loi/Wetstraat 200 in Brüssel. Hovest beschwert sich in dem Schreiben darüber, dass die Zulassung des Impfstoffes noch nicht abgeschlossen ist. „Wir wissen, dass auch die Kommission an einer Zulassung arbeitet, das ist gut so, das muss aber deutlich schneller gehen!“, schreibt der Sozialdemokrat. Er bezieht sich dabei vor allem darauf, dass Großbritannien den Impfstoff von Biontech/Pfizer bereits zugelassen hat. „Die Bevölkerung staunt und hat kein Verständnis mehr, wenn sie in den Medien liest und hört: hier tagt der Arbeitskreis in zehn Tagen, die Kommission tagt in 14 Tagen usw.“, schreibt Hovest. Er fordert: „Gas geben“. Die Kommunen und die Länder könnten nichts machen, so lange der Impfstoff noch nicht zugelassen sei. „Mir geht das alles zu langsam“, sagte Hovest am Telefon zu dem Brief.

(her)
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