Wesel Wesels neues Gesicht

Wesel · Hochsaison für Baustellenfreunde: Am Großen Markt beginnt die Gründung für die Rathaus-Fassade, nebenan läuft schon der Innenausbau im Haus der Gesundheit und die Fußgängerzone erlebt die erste Pflaster-Anprobe.

Der Bau der neuen Rheinbrücke mit Umgehungen und Lippeverlegung verspricht noch einige spektakuläre Aktionen, aber zurzeit verlagert sich das Interesse der Baustellenfreunde mehr in die Innenstadt. An markanten Stellen tut sich Einiges. So ist auf dem Großen Markt mittlerweile die Baustelle für die Errichtung der Historischen Rathaus-Fassade eingerichtet.

Geschäftsführer Marcel Voortman und Projektleiter Karl-Heinz Müller von der Weseler Firma Stahlcom prüften gestern den Stand der Dinge für die Gründung. Wie mehrfach berichtet, werden fünf Stahlträger von je 16 Meter Länge unter das Haus Nummer 9 geschoben. Auf ihre herausstehenden Enden wird quer ein Betonbalken in Hausbreite gelegt, der dann als unmittelbares Fundament die Fassade trägt.

Nach Pfingsten die ersten Steine

Wie Lothar Damm von der Bürgerstiftung Historisches Rathaus sagte, werden zunächst die Maikirmes und der Markt am Mittwoch, 5. Mai, abgewartet. Dann könne man mit den langen Trägern auf dem Markt besser hantieren. Bereits morgen wird in der Dresdner Bank eine Staubschutzwand eingezogen. Die Ankunft des Krans wird für den 19. Mai erwartet.

Nach Pfingsten sollen die ersten Formsteine gesetzt werden. Koordinatorin Dagmar Ewert-Kruse plant dafür noch eine kleine Zeremonie. Wie berichtet, waren die ersten 199 Steine fürs komplette Erdgeschoss schon in der Woche vor Ostern bei der Firma Bennert in Weimar fertig geworden.

Bis zum Jahresende soll die Rekonstruktion der spätgotischen Prachtfassade stehen. In gleicher Dimension denkt das Marien-Hospital, das ganz in der Nähe das Haus der Gesundheit baut. Die Fenster sind drin. Die Klinkerfassade ist bis aufs Erdgeschoss und einige Verkleidungen am Rundbau (Ecke Pastor-Bölitz-Straße / Pastor-Janßen-Straße) fertig.

Wie der Technische Leiter Rainer Klepping vom Marien-Hospital sagte, sollen die Gerüste bis Mitte Mai verschwinden. Anschließend kehren in der City normale Verkehrsverhältnisse zurück. Bekanntlich ist die Pastor-Janßen-Straße wegen der Baustelle noch Einbahnstraße.

Innen laufen derzeit Arbeiten an der Fußbodenheizung. Gestern kamen Lüftungsgeräte für den Keller. Quer über die Domstraße muss noch ein Schacht für Versorgungsleitungen vom Krankenhaus gelegt werden. Außerdem ist hinten eine Spindeltreppe als zusätzlicher Notausgang anzubauen. Das Haus ist mit 5,1 Millionen Euro kalkuliert. Es nimmt vier bis fünf Arztpraxen und das Gesundheitszentrum (Signal-Haus) auf, ferner die orthopädische Reha, die Firmenfitness und das Patienteninformationszentrum.

(RP)
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