Wesel Wesels Fußgängerzone stärker als Bocholt

Wesel · Die positive Entwicklung der Weseler Fußgängerzone lässt sich an neuen Zahlen einer Studie ablesen: Platz 24 in NRW.

 Blick in die Weseler Fußgängerzone: Am Samstagmorgen ist hier die stärkste Frequenz.

Blick in die Weseler Fußgängerzone: Am Samstagmorgen ist hier die stärkste Frequenz.

Foto: Jana Bauch

Es ist eine positive Nachricht für den Weseler Einzelhandel in der Fußgängerzone: Die Passantenzahlen auf der Haupteinkaufsmeile Hohe Straße bleiben in Wesel konstant. Das hat eine neue Auswertung des Immobilienunternehmens Jones Lang LaSalle ergeben. Unter den deutschen Großstädten bis 100.000 Einwohner liegt Wesel in der Studie auf dem zwölften Rang, sogar zwei Plätze vor Bocholt. NRW-weit ist es Platz 24 (siehe Tabelle links). Bundesweit liegt Wesel auf Platz 130.

Stichprobenartig prüft das Immobilienunternehmen Jones Lang LaSalle regelmäßig die Frequenz auf den Haupteinkaufsstraßen in den deutschen Großstädten - so zuletzt wieder am Samstag, 6. Mai 2017, zwischen 13 und 16 Uhr. In Wesel wurden in diesem Zeitraum durchschnittlich 2285 Passanten pro Stunde gezählt, nur geringfügig weniger als im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017 mit 2304 Passanten. "Diese Zahlen stimmen mich froh", sagt Thomas Brocker, Chef des Stadtmarketings Wesel.

Er sieht es als positives Signal, dass die Passantenzahl in Wesel nicht gesunken ist, obwohl die Konkurrenz mit Onlinehandel und Outletcentern steigt. Dass dabei Wesel vor Bocholt landet, überrascht den Stadtmarketingchef nicht: "Wir beobachten den Trend, dass seit der Erneuerung der Fußgängerzone viele Kunden auch aus dem Bocholter Raum zum Einkaufen kommen." Von Mensing bis zum Leyensplatz sei in Wesel die Frequenz identisch stark.

Brockers eigene Zahlen sehen sogar einen noch besseren Trend. Die Stadt Wesel lässt durch die Weseler Firma Lase im Bereich des Kaufhofs lasergesteuert die Passanten zählen. Dabei kommt Brocker für den identischen Zeitraum am Samstag, 6. Mai, zwischen 13 und 16 Uhr, sogar auf insgesamt 2600 Passanten pro Stunde. Außerdem weist Brocker darauf hin, dass am Samstagnachmittag schon nicht mehr der größte Betrieb herrscht. An Nachmittagen seien eher die großen Einkaufsstädte wie Düsseldorf und Köln gefüllt, während in einer kleineren Stadt wie Wesel wegen des Wochenmarktes viele Kunden morgens kämen.

Trotz der Einwände: Jones Lang LaSalle setzt weiter auf Zählungen per Hand. Zuletzt hatte im Jahr 2013 eine Zählung in Wesel für Kritik gesorgt. Damals zählte JLL nur 660 Passanten in der City. Selbst im Weseler Rat wurde die Passantenstudie daraufhin kritisiert. Jones Lang LaSalle sieht in der Studie einen Wert, weil damit Langzeittendenzen ablesbar werden. Insgesamt hat die Zahl der gemessenen Passanten in den 170 untersuchten Großstädten in diesem Jahr erneut zugelegt - von 708.545 auf 722.780. Das sind mehr als 10.000 über dem Fünf-Jahres-Schnitt.

Die Frankfurter Zeil hat sich den Spitzenplatz unter den frequenzstärksten Einkaufsstraßen zurückgeholt. Mit 14.875 gezählten Besuchern pro Stunde setzte sich die Frankfurter Konsummeile mit mehr als 550 Passanten Vorsprung deutlich an die Tabellenspitze. Im vergangenen Jahr hatte sie mit 14.250 Passanten noch mit der Bronzemedaille Vorlieb nehmen müssen. Auf Platz zwei landete die Kaufingerstraße in München (14.320 Passanten), auf Platz drei die Flinger Straße in Düsseldorf (13.710 Passanten).

(RP)
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