Caritas und Böhlschule Weseler Lernförderung bittet um Spenden für Tablets

Wesel · Das Sozialraumprojekt von Stadt, Caritas und Böhlschule bereitet den Neustart unter Corona-Bedingungen vor. Nötig sind Endgeräte fürs digitale Lernen der Kinder aus bildungsfernen Familien.

 Um Hilfe fürs Sozialraumprojekt bitten Ulrike Westkamp, Sofie Kühn, Nadine  Rademacher, Astrid Wahl-Weber, Elisabeth Majert und Michael van Meerbeck (v.l.).

Um Hilfe fürs Sozialraumprojekt bitten Ulrike Westkamp, Sofie Kühn, Nadine  Rademacher, Astrid Wahl-Weber, Elisabeth Majert und Michael van Meerbeck (v.l.).

Foto: Fritz Schubert

In Krisenzeiten haben die Schwachen den schwersten Stand. Das gilt besonders für Kinder aus bildungsfernen Familien, die schon unter normalen Schul- und Lebensbedingungen auf Hilfe angewiesen sind. Dass sich die soziale Kluft in der Gesellschaft in Corona-Zeiten weitet und die Kinder durchs Netz fallen, befürchten in Wesel die Protagonisten des Sozialraumprojekts Innenstadt. Sie wenden sich mit einem Spendenaufruf an die Öffentlichkeit, um den Neustart ihrer technisch und inhaltlich erweiterten Lernförderung, der für die Woche vor Pfingsten ins Auge gefasst ist, mit weiteren digitalen Endgeräten – bevorzugt Tablets – unterfüttern zu können. Zehn Tablets – angeschafft aus Mitteln des Sozialraumprojekts – gibt es bereits, weitere 20 wären wünschenswert.

Den dringenden Bedarf untermauerten als Spitzen der Kooperation Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Caritas-Direktor Michael van Meerbeck und die Leiterin der Böhlschule, Astrid Wahl-Weber, am Freitag im Anlaufpunkt an der Sandstraße. Bei der Wiederaufnahme des Betriebs, natürlich unter Corona-Regeln, geht es nicht nur darum, die Gefahr des Abgehängtwerdens zu bannen. Es geht auch darum, wieder unmittelbaren Kontakt zu den Schützlingen im Alter von sechs bis zwölf Jahren zu bekommen. Aus vielen Familien wissen Elisabeth Majert und Nadine Rademacher vom Förder-Team bereits, dass sie mit dem Homeschooling zuletzt an ihre Grenzen gekommen sind, dass sich Konflikte gehäuft haben, auch die finanziellen Möglichkeiten – bis hin zum leeren Kühlschrank – schwieriger geworden sind und vielerorts häusliche Gewalt droht.

Wie es um größer gewordene Lerndefizite bestellt ist, ermittelt das Kollegium um Wahl-Weber derzeit, um dementsprechend Gruppen zusammenstellen zu können. Von den 426 Kindern in 18 Klassen der Grundschule an der Böhlstraße sind derzeit täglich etwa 95 bis 110 dort im Unterricht. Die Rektorin schätzt, dass je Klasse etwa fünf bis sieben Kinder für die Lernförderung infrage kommen.

Wer für die Tablets spenden möchte, kann sich an den Caritasverband, Parkstraße 13 in 46562 Voerde, info@caritas-voerde.de, Telefon 0281 163670, wenden.

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(fws)
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