Wesel Weselerin Oesterling erzählt im Museum vom Schulsparen

Wesel · Wie war das noch, als ganze Generationen zum Sparen erzogen wurden? Margit Oesterling (77) kann sich besonders gut daran erinnern, weil sie einst Schulsparlehrerin war. Darüber wird die Weselerin am Samstag, 23. Juni, im Museum rund ums Geld in Xanten berichten.

 Norbert Müller vom Museum rund ums Geld in Xanten hat unter anderem Spardosen verschiedenster Art gesammelt.

Norbert Müller vom Museum rund ums Geld in Xanten hat unter anderem Spardosen verschiedenster Art gesammelt.

Foto: Armin Fischer

Anlass ist die Eröffnung der Sonderausstellung "Von der Zigarettenwährung zur D-Mark - 70 Jahre Deutsche Mark", die von 11 bis 15 Uhr am Kerkend 7 in Wardt gefeiert wird. Oesterlings Beitrag ist dabei einer von mehreren kleinen, aber sehr interessanten Programmpunkten. So wird als Zeitzeugin unter anderem auch Angelika Werner-Teufel erwartet, deren Mutter Modell für die Frau auf dem 50-Pfennig-Stück gestanden hatte.

 Trick dog aus den USA - das Geldstück im Maul des Hundes springt durch den Ring in den Bottich.

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Foto: RP-Archivfotos (2) Fischer

Die Aufgabe als Schulsparlehrerin hatte Margit Oesterling von 1966 bis Anfang der 70er Jahre an der Holzwegschule in der Weseler Feldmark inne. Sie besorgte bei der Sparkasse Marken, die die Kinder kaufen und in Sparheftchen einkleben konnten. Damit ging man dann am Weltspartag zur Kasse, bekam als Anerkennung einen Bleistift oder ein Lineal sowie den Betrag gutgeschrieben. Für frühe Kundenbindung hatte die Sparkasse damals sowieso gesorgt, indem Neugeborenen gleich ein Sparbuch mit fünf Mark Guthaben geschenkt worden war.

Der Spargedanke, etwas auf der hohen Kante zu haben, so Oesterling im Gespräch mit unserer Redaktion, habe ja durchaus seine guten Seiten. Heute (Stichwort Negativzinsen) stehe mehr das unmittelbare Ausgaben im Vordergrund. Sie selbst erinnerte sich an den Tag vor der Währungsreform, an dem alles zuvor Angesparte seinen Wert verlor. Die kleine Margit knackte vorsichtshalber ihr Sparschwein und das ihrer Schwester, kaufte Wassereis und Sprudel - und verdarb sich davon den Magen. Die große Margit hat den Glauben an Werte nicht verloren, zählt unter anderem Gold dazu. An was sie nicht glauben mag, ist der dauerhafte Gehalt der digitalen Bitcoins.

Das von Norbert Müller geleitet Museum rund ums Geld in der ehemaligen Villa Kunterbunt legt die Weselerin übrigens allen Interessierten ans Herz. Es habe sich aus einer ganz kleinen Privatinitiative entwickelt und biete sehr viel. geldmuseum-xanten-wardt.de

(fws)
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