Wesel Weseler Lehrer unterrichtet in Shanghai

Wesel · Hans-Jürgen Schröder, lange Leiter der Brüner Grundschule und in Wesel als Mitglied der Künstlergruppe "Z6" bekannt, arbeitet derzeit in China. Der RP erzählt er bei seinem Heimatbesuch vom Leben in der 23 Millionen-Metropole Shanghai.

 In der Weinzeit am Großen Markt hat sich Hans-Jürgen Schröder mit der RP getroffen, um von Shanghai zu erzählen. Das Bild zeigt den Blick aus seiner Wohnung im Herzen der Weltstadt. "Dort fühle ich mich richtig wohl", sagt er.

In der Weinzeit am Großen Markt hat sich Hans-Jürgen Schröder mit der RP getroffen, um von Shanghai zu erzählen. Das Bild zeigt den Blick aus seiner Wohnung im Herzen der Weltstadt. "Dort fühle ich mich richtig wohl", sagt er.

Foto: Bosmann

Hans-Jürgen Schröder ist mal wieder in seiner Heimatstadt Wesel. Freitagabend ist der Grundschullehrer, der seit neun Monaten in der Deutschen Schule in der boomenden Metropole Shanghai arbeitet, am Niederrhein angekommen und hat sich direkt die Laufschuhe angezogen. "Die zehn Kilometer um den Auesee waren herrlich", sagt der in Wesel vor allem auch als Mitglied der Künstlergruppe "Z6" bekannte 54-Jährige. Samstag dann war er auf dem Markt, hat Bekannte getroffen und sich in der Weinzeit mit der RP zum Interview getroffen. "Ich erfülle mir gerade meinen Lebenstraum", sagt Hans-Jürgen Schröder, der von heute bis Samstag bei der Bildungsmesse Didacta in Stuttgart am Stand der Deutschen Schule Shanghai die Werbetrommel rührt (siehe Infobox).

Sieben Jahre lang war er Leiter der Herrmann-Landwehr-Schule in Brünen. Auch wenn ihm die Arbeit Freude bereit hat, kam ihm eines Tages der Gedanke, vielleicht noch etwas anderes zu probieren. Für ein halbes Jahr ging er nach Vietnam, um dort eine Schule aufzubauen. Zurück in Deutschland, spürte er schnell wieder das Fernweh.

"Es ist wie ein Virus, der einen befallen hat. Einmal Ausland, immer Ausland!" Im Sommer 2013 packte er erneut seine Koffer und wanderte nach Shanghai aus. In der 23 Millionen-Einwohnern-Metropole fühlt er sich zu Hause. Dort leitet er den Grundschulbereich der Deutschen Privatschule. Hier werden rund 400 Mädchen und Jungen vom Kindergarten bis zum Abitur geführt. Meist sind die Eltern Deutsche oder ein Elternteil stammt aus Deutschland. Schröder unterrichtet die Fächer Kunst und Sport.

Stolz ist er auf die exzellente Benotung einer deutschen Inspektion, die der Schule im Bereich Schulzufriedenheit die Bestnote verlieh. Nicht nur beruflich fühlt er sich wohl, auch privat läuft es gut. In einer Salsa-Schule und einem Jazz-Club hat er schnell neue Kontakte geknüpft. Obwohl man in der sehr westlich orientierten Stadt sehr gut mit Englischkenntnissen zurechtkommt, besucht Hans-Jürgen Schröder zweimal die Woche einen Chinesisch-Sprachkurs. Er lebt in einer 80 Quadratmeter großen Altbauwohnung im Herzen der Stadt.

Besonders beeindruckt ist er von dem Kleidungsstil in der Modemetropole Shanghai: "Da können sich die Menschen auf der Kö noch was von abgucken." Die Schönheit der Stadt erlebt er immer wieder im alltäglichen Leben. Bei seiner täglichen Joggingstrecke entlang des Flusses Bond, hat er eine fantastische Sicht auf die gigantische Skyline Shanghais. "Die Stadt fasziniert mich jedes Mal aufs Neue", schwärmt er. Was nicht heißt, dass er sich in China nicht für seine alte Heimat interessiert. "Das ist für mich ein Ritual: Ich schaue jeden Tag bei RP online nach, damit ich weiß, was in Wesel so läuft."

(RP)
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