Weseler Fassadenprogramm City-Höfe sollen grüner werden

Wesel · Mit einem Förderprogramm können City-Eigentümer ihre Flächen aufwerten.

 Magnolienbaum vor St. Mariä Himmelfahrt in Wesel.

Magnolienbaum vor St. Mariä Himmelfahrt in Wesel.

Foto: Sebastian Peters

In Wesel fließen bald Fördermittel für die Gestaltung der City-Innenhöfe. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Stadtentwicklerin Susanne Gawlik rufen dazu auf, sich an diesem Programm zu beteiligen, das aus ihrer Sicht zu einer lebenswerteren Innenstadt beiträgt. Zugleich verweisen beide auf die Erfolge des laufenden Fassadenprogramms, von dem Wesel in den vergangenen Jahren stark profitiert hat. Die Aufwertung der Höfe ist Teil dieses Programms.

Die Rekonstruktion der Historischen Rathausfassade in Wesel vor zehn Jahren war offenbar ein Antrieb für viele Hausbesitzer, ihre Fassade ebenfalls zu verschönern. Das legen Zahlen nahe, die die Bürgermeisterin nun präsentierte. Es gab im Fassadenprogramm in Wesel bisher 190 Modernisierungsberatungen, 100 architektonische Gebäudeausweise, 70 Fassaden wurden saniert, 15.500 Quadratmeter Fläche umgestaltet. Das Gesamt-Investitionsvolumen liegt bei 1,9 Millionen Euro. An Fördergeldern sind oder werden, aktueller Stand, 450.000 Euro ausgezahlt.

Wesels Innenstadt ist kriegsbedingt stark durch die Architektur der 50er bestimmt. Die Neuaufwertung der Fassaden hat das Programm zum Ziel, das immer wieder neu aufgelegt wurde, zuletzt 2018. Eigentümer erhalten für ihr Gebäude kostenfrei eine Beratung durch das beauftragte Planungsbüro StadtLandNet. Eigentümer können für die Umgestaltung einen Zuschuss von bis zu 30 Euro je Quadratmeter umgestalteter Fläche erhalten. Noch in diesem Jahr läuft das Programm, wie es danach weitergeht, muss die Politik entscheiden. Bis dahin stehen noch mehr als 200.000 Euro Fördermittel zur Auszahlung an Eigentümer zur Verfügung. Damit könnten noch über 6.500 Quadratmeter Fassade oder halböffentliche Innenhöfe in der Innenstadt aufgewertet werden.

Warum jetzt auch Innenhöfe? Die Stadt verweist auf die Umnutzung der Höfe in den vergangenen Jahrzehnten. Nur noch wenige Eigentümer wohnen und arbeiten noch selbst in ihren Gebäuden. Ladenlokale und Wohnungen sind heute in der Regel vermietet. Über Jahre hinweg haben sich die Immobilien vorwiegend durch die erzielten Ladenmieten getragen. Die gewerblichen Gebäudeanteile wurden dabei konsequent ausgebaut und räumlich erweitert. Hierfür sind die Blockinnenbereiche weitestgehend mit erdgeschossigen Anbauten überbaut worden. Die Erschließung der Wohnungen wurde teilweise in die rückwärtigen Hinterhöfe verlagert und erfolgt oft über Dachflächen und asphaltierte Wege. So entstanden wenig ansprechende Zugänge, unansehnliche Dach- und Hofflächen mit ungeordneten Räumen, die vorwiegend der Anlieferung und dem Parken dienen. Wohnqualität und Freiräume seien selten beachtet worden, so dass die City heute eher wegen günstiger Miete gefragt sei.

Das Hofprogramm soll diese Flächen nun aufwerten. Eigentümer werden finanziell dabei unterstützt, die Wohn- und Lagequalitäten auf ihren Grundstücken wieder deutlich auszubauen. Gefördert werden etwa die Entsiegelung von Flächen, die Neupflasterung und Begrünung oder die Anlage von Hochbeeten, die Anlage von Spiel- und Wegeflächen und die Errichtung von Sitzgruppen.

Die Förderung aus dem Fassaden- und Hofprogramm beträgt 50 Prozent von maximal 60 Euro je Quadratmeter umgestalteter Fläche – also maximal 30 Euro.

Infos bei Susanne Gawlik und Margarete van der Linde, Tel. 0281 203-2324 und -2214, E-Mail: stadtteilplanung@wesel.de.

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