Baustellen in Schermbeck Wird die Dreifachturnhalle zu einer Begegnungsstätte?

Schermbeck · Für die Renovierung des Gebäudes an der Erler Straße könnten dann Fördergelder beantragt werden. Die wären nötig, weil die Kosten für den Umbau deutlich höher als kalkuliert sind. Woran das liegt und wann der zuständige Ausschuss entscheidet.

 Die Dreifachturnhalle in Schermbeck (Mitte, vorne, weißes Dach) könnte zu einer allgemeinen Versammlungsstätte werden.

Die Dreifachturnhalle in Schermbeck (Mitte, vorne, weißes Dach) könnte zu einer allgemeinen Versammlungsstätte werden.

Foto: RP-Luftbild: Helmut Scheffler

Bereits im November 2018 hat der Bau- und Liegenschaftsausschuss Sanierungsmaßnahmen für die Dreifachturnhalle an der Erler Straße beschlossen. Die Glasfassade und das Flachdach der Terrasse sollten saniert werden. Drei Varianten standen zur Diskussion. Der Ausschuss entschied sich nun dafür, alle Fenster, Außentüren und Glasflächen auszutauschen, die undichte Terrasse zu überdachen und die oberste Decke zu dämmen.

Als Kosten für diese Sanierungsmaßnahmen wurden etwa 301.000 Euro und Nebenkosten in Höhe von etwa 54.000 Euro ermittelt. Entsprechende Haushaltsmittel wurden im Haushaltsplan 2020 ausgewiesen. Doch ganz so preisgünstig kann die Sanierung nicht durchgeführt werden. Das hat ein Gespräch des Planungsbüros mit der Bauaufsichtsbehörde des Kreises Wesel ergeben. Da insbesondere die Überdachung der Dachterrasse und die Änderung des Fassadenverlaufs genehmigungspflichtig sind, muss ein Brandschutzkonzept erstellt werden. Deshalb wurde ein Brandschutzingenieur beauftragt, erforderliche Maßnahmen zu benennen. Dazu gehörten die ordnungsgemäße brandschutztechnische Abschottung der Treppenhäuser und der Einbau einer Brandmeldeanlage ebenso wie die Schaffung von einem zweiten Rettungsweg aus jedem Hallendrittel und der Austausch vorhandener Rauchschutztüren. Zudem ist ein Konzept zur Barrierefreiheit erforderlich.

Der Mehraufwand für Brandschutz und Barrierefreiheit im Vergleich zur ursprünglichen Planung beträgt insgesamt 234.000 Euro. Dadurch steigen die Gesamtkosten auf rund 590.000 Euro. Die Verwaltung geht davon aus, dass auch die Kostenschätzung aus dem Jahr 2018 noch aktualisiert werden muss.

Angesichts der erhöhten Kosten wird nun überlegt, ob es möglich ist, die Dreifachturnhalle als Versammlungsstätte nach der Sonderbauverordnung zu führen. Für die Ertüchtigung eines Gebäudes zu einer allgemeinen Versammlungsstätte ist es unter Umständen möglich, Gelder aus einem Förderprogramm zu bekommen. Dazu müsste nun zunächst ein Förderantrag gestellt werden. Die gemeindliche Stabsstelle, die sich mit Förderanträgen befasst, hat bereits etliche bauliche Maßnahmen ermittelt, die förderfähig sein könnten.

Der neue Bau-, Liegenschafts, Wirtschaftsförderungs- und Tourismusförderungsausschuss muss nun in der nächsten Sitzung am 4. Februar entscheiden, ob es eine Gesamtsanierung zum Preis von rund 590.000 Euro geben soll oder ob ein Förderantrag gestellt werden soll – mit dem Ziel, aus der Dreifachturnhalle eine allgemeine Versammlungsstätte werden zu lassen. Die Gesamtkosten für die Umwandlung in eine allgemeine Begegnungsstätte können nach Mitteilung des Kämmerers Frank Hindricksen erst nach der Erarbeitung eines Förderantrages beziffert werden.

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