Willibrords Kassenzettel Was Kirchenrechnungen aus der Blütezeit der Stadt Wesel berichten

Wesel · Kassenzettel aus dem Spätmittelalter dokumentieren den Bau der Stadtkirche St. Willibrordi und geben Aufschluss über die Weseler Gesellschaft jener Zeit. Jetzt liegt der vierte Teil (1520–1535) der aufwendigen Transkription vor.

 Das Kreuzrippengewölbe ist neben dem Brautportal eine der größten architektonischen Leistungen im Weseler Willibrordi-Dom.

Das Kreuzrippengewölbe ist neben dem Brautportal eine der größten architektonischen Leistungen im Weseler Willibrordi-Dom.

Foto: Fritz Schubert

Wer Quittungen aufbewahrt, der hat vielleicht bei der Steuererklärung oder in Schadensfällen was davon. Doch auch nachfolgende Generationen können Nutzen aus alten Kassenzetteln ziehen. Ein Beleg sind die „Kirchenrechnungen der Weseler Stadtkirche St.Willibrord“, deren vierter und vorletzter Band für die Jahre 1520 bis 1536 jetzt für heutige Augen entzifferbar vorliegt. Damit biegt ein wissenschaftliches Mammutprojekt auf die Zielgerade ein. Der Bearbeiter, Bistumsarchivar Herbert Sowade (86), und sein Schulfreund, der ehemalige Dombaumeister Prof. Wolfgang Deurer (87), haben 1981 damit begonnen. Sie sind zuversichtlich, in drei bis vier Jahren auch die Transkription für die Jahre 1536 bis 1560 vollenden zu können. Dann wäre die Reihe komplett, die einen wesentlichen Abschnitt aus Wesels höchster Blüte beschreibt.