Ordnungsamt erwischt mehrere Falschparker Ausflügler ärgern sich über Knöllchen an der Rheinpromenade

Wesel · Am Sonntag hat die Stadtwacht zahlreiche Falschparker auf der Wiese an der Rheinpromenade zur Kasse gebeten. Die Politik will sich um das Problem kümmern. Auch wo Gäste des bald fertigen Kombibades parken sollen, ist offen.

Wenn Autofahrer keinen Parkplatz finden, stellen sie sich nicht selten einfach auf die Wiese unweit der Rheinpromenade. Dass dort das Parken verboten ist, ignorieren viele einfach.

Wenn Autofahrer keinen Parkplatz finden, stellen sie sich nicht selten einfach auf die Wiese unweit der Rheinpromenade. Dass dort das Parken verboten ist, ignorieren viele einfach.

Foto: Klaus Nikolei

Das sommerliche Wetter hatte am Sonntag viele Ausflügler zum hochwasserführenden Rhein und in die schön gelegenen beiden Biergärten direkt am Rheinbad gelockt. Natürlich waren viele mit dem Rad unterwegs. Vor allem aber Senioren und Gäste aus der Umgebung waren mit dem Auto an die Rheinpromenade gekommen, wo es am Nachmittag eng wurde. Nicht zuletzt, weil wegen Bauarbeiten die Parkplätze am ehemaligen China-Restaurant am Freibad weggefallen sind.

Und so kam es, dass mehrere Dutzend Fahrer ihre Wagen einfach auf der großen Wiese unweit des Stroms abgestellt haben, obwohl auf dem Areal ein großes Schild deutlich macht, dass das „Befahren und Parken außerhalb der Stellplätze verboten“ ist. Kurz zuvor hatte auf der Wiese der Circus Renz gastiert.

 Weil der Parkplatz des ehemaligen China-Restaurants Baustelle ist, fallen zusätzlich Parkplätze im Bereich des Freibades weg.

Weil der Parkplatz des ehemaligen China-Restaurants Baustelle ist, fallen zusätzlich Parkplätze im Bereich des Freibades weg.

Foto: Klaus Nikolei

Ihr Auto auf dem Rasenplatz abgestellt haben auch die Eheleute Wilhelmine und Willi Terhorst aus Lackhausen, die mit Bekannten unterwegs waren und den herrlichen Sommertag am Rhein genossen haben. Als sie zum Auto zurückgekommen sind, klebte ein Knöllchen unter dem Scheibenwischer. „Wenn man vom Auesee kommt und beim Welcome-Hotel direkt auf die Wiese fährt, sieht man gar nicht, was auf dem Schild steht“, sagt Willi Terhorst. So wie er und seine Frau hätten sich auch viele andere Falschparker über die Knöllchen geärgert. „Da waren Leute auch aus Bocholt, Moers, Krefeld oder Duisburg dabei. Die werden doch durch die Knöllchen nur vergrault“, ist Wilhelmine Terhorst überzeugt. „Gerade jetzt, wo nach der Pandemie die Leute wieder die Möglichkeit haben, die Außengastronomie zu nutzen, sollte die Stadt ein Auge zudrücken.“

Verantwortlich dafür, dass in der Aue nicht wild geparkt wird, ist das Ordnungsamt. Fachbereichsleiter Gerd Füting erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass Mitarbeiter des Ordnungsamtes am Sonntag am Rhein unterwegs gewesen seien, um die Einhaltung der Corona-Abstands- und der Verkehrsregelungen zu überprüfen. „Ich habe die Rückmeldung erhalten, dass mehrere Falschparker mit einem Bußgeld belegt wurden“, sagt Füting. Zur Höhe der Bußgelder konnte er nichts sagen.

Es gebe, so erklärt der Fachbereichsleiter, von Seiten der Stadt eine klare Regelung. Und die besagte, dass man „chaotische Verhältnisse“ in der Aue nicht haben wolle. Auf die Frage, ob man nicht an den wenigen schönen Wochenenden im Jahr das Verbotsschild zuhängen und damit die Wiese fürs Parken freigeben könnte, wo doch auf dem Areal sonst die Kirmes aufgebaut und im September das Oktoberfest stattfindet, meinte Füting, dass das nur die Politik zusammen mit der Verwaltung entscheiden könne.

Also fragte unsere Redaktion nach bei Jürgen Linz, dem Fraktionschef der CDU, die zusammen mit den Grünen und der FDP in Wesel als Jamaika-Koalition im Rat eine Mehrheit hat. Dass der Parkdruck am Rhein am Sonntag so groß war, verwundert Linz: „Wenn dem aber so ist, dann müssen wird das Thema einmal in der Politik diskutieren.“ Linz betont, dass er einen entsprechenden Antrag verfassen werde.

Mit dem Thema werden sich Politik und Verwaltung in nächster Zeit sowieso noch intensiv beschäftigen müssen. Denn noch ungeklärt ist die Frage, wo die vielen auswärtigen Gäste des neuen Kombibades und der dazugehörenden Sauna einmal parken sollen, wenn das rund 40 Millionen Euro teure Prestigeobjekt voraussichtlich 2024 an den Start gehen soll.

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