Weseler Verkehrsausschuss Politik will keine Haltestelle für Reisebusse am Dom
Wesel · Die FDP hat sich Gedanken gemacht, wie man mehr Touristen nach Wesel locken könnte. Eine Idee war, Reisebussen das Parken direkt auf dem Willibrordiplatz, der als Fußgängerzone ausgewiesen ist, zu erlauben, damit vor allem ältere und gehbehinderte Gäste schnell und problemlos in den Dom gelangen können.
Bislang halten Busse an der Martinistraße – 150 bis 200 Meter vom Dom entfernt.
Im Verkehrsausschuss machte Dezernent Klaus Schütz deutlich, dass die Verwaltung dieses Ansinnen nicht unterstützt. Stattdessen könnten Reisebusse an der Niag-Haltestelle Großer Markt halten, am Rhein parken und später die Besucher wieder an derselben Stelle einsteigen lassen. Doch nicht nur die Stadt möchte eine „Hinterhofsituation“ vermeiden, auch die Evangelische Kirchengemeinde hat sich gegen eine Öffnung des Platzes für Busse oder auch Pkw ausgesprochen. Das werden vor allem Gottesdienst- und Konzertbesucher bedauern, die sonntags nur schwerlich einen Pkw-Parkplatz in der Innenstadt finden, da die Tiefgarage unter dem Großen Markt sonntags geschlossen ist. Man sei aber in Gesprächen mit dem Garagen-Betreiber, so Schütz. „Vielleicht können wir ihn ja doch überzeugen, auch an Sonntagen zu öffnen.“
Dass die Verwaltung das Thema Reisebus- und Pkw-Stellplätze am Dom miteinander kombiniert hatte, konnte Norbert Böhmer von der FDP nicht ganz verstehen. „Das Thema ist verfehlt“, meinte er. Unter anderem Frank Schulten (CDU) lobte den Vorschlag der Verwaltung, der vom Ausschuss am Ende einstimmig abgesegnet wurde. Man würde ansonsten einen Präzedenzfall schaffen, der Begehrlichkeiten wecken würde, so Schulten. Wichtig sei aber, mit der Niag zu reden, damit Reisebusse auch tatsächlich die Haltestelle Großer Markt nutzen dürfen. Die nötigen Absprachen würden geführt, versprach Schütz seinem Parteifreund.
Ebenfalls einstimmig traf der Ausschuss in seiner Sitzung eine weitere Entscheidung: Der von der SPD beantragte Behindertenparkplatz im Rathaus-Innenhof wird nicht kommen. Alternativ soll der städtische Betrieb ASG nun die ersten drei normalen Stellplätze auf dem bewirtschafteten Parkplatz Klever-Tor-Platz in zwei Behindertenparkplätze umwandeln.