Himmel und Erde Christen für Europa

Am Sonntag sind Millionen Menschen aufgerufen, die Abgeordneten des EU-Parlamentes zu wählen. Um nicht die Rechtspopulisten zu stärken, ist jeder von uns aufgerufen, einer der demokratischen Parteien seine Stimme zu geben.

 Superintendent Thomas Brödenfeld vom Evangelischen Kirchenkreis Wesel bittet alle Bürger, am morgigen Sonntag zur Europa-Wahl zu gehen.

Superintendent Thomas Brödenfeld vom Evangelischen Kirchenkreis Wesel bittet alle Bürger, am morgigen Sonntag zur Europa-Wahl zu gehen.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Die Niederländer haben am Donnerstag den Auftakt gemacht, die Iren haben es gestern getan und wir in Deutschland folgen mit der überwiegenden Mehrheit der übrigen europäischen Länder am morgigen Sonntag. Gemeinsam wählen wir die Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Die Europawahl 2019 ist die neunte Direktwahl zum Europäischen Parlament seit 1979.

Bei der letzten Europawahl lag die Wahlbeteiligung insgesamt bei mageren 43 Prozent. Wie hoch sie diesmal sein wird, hängt von jedem von uns ab. Viele Menschen haben das Gefühl, Europa sei weit weg und geht sie nichts an. Sie verbinden bürokratische Vorschriften und die quälenden Brexitverhandlungen Großbritanniens mit der EU. Europa aber ist viel mehr. In Europa verbinden uns gemeinsame ethische Werte, die Wahrung der Menschenrechte, größtmögliche Reisefreizügigkeit von Portugal bis zu den baltischen Staaten und in 19 von 28 Ländern die gemeinsame Währung Euro.

Für uns als Christinnen und Christen ist Europa lebendiger Ausdruck des ökumenischen Gedankens von Einheit in Vielfalt und in Zeiten von nationalen Egoismen, von Abschottung und Abgrenzung eine starke Antwort auf Populismus und Extremismus. Die Zukunft der EU geht uns als Kirchenmitglieder etwas an. Viele der großen Herausforderungen vom Klimawandel, der Digitalisierung, über Asyl und Migration und den sozialen Zusammenhalt bis hin zur Friedenssicherung können nur gemeinsam bewältigt werden. Eine hohe Wahlbeteiligung bei der Europawahl ist zudem die beste Antwort auf das beständige Anwachsen des Populismus. Rechtspopulisten haben in allen europäischen Ländern ihre europafeindlichen Parteien an den Start geschickt, um demokratische Werte und Ideale auszuhöhlen und abzuschaffen. Die Vorgänge um die FPÖ in Österreich zeigen einmal mehr, dass manche Rechtspopulisten auch mit hoher kriminellen Energie unterwegs sind. Wir Wählerinnen und Wähler haben die Chance, mit unserer Stimme die künftige Richtung der Europapolitik mitzugestalten. Am 26. Mai geht es darum, welches Europa wir wollen. Ein Europa der Menschlichkeit, der Freiheit und der sozialen Verantwortung auch für die Schwachen. Es kommt auf unsere Stimme an!

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