Wichtige Verkehrstrasse Südumgehung kostet nun 220 Millionen

Wesel · Der seit Jahren ersehnte Spatenstich für die B 58n über den Fusternberg ist geschafft. 2025 soll die neue Weseler Rheinquerung damit komplett sein. Unterdessen hat die Detailplanung die Kosten mal eben locker verdoppelt.

 Ansgar Müller, Ulrike Westkamp, Bernd Reuther, Burkhard Landers, Hendrik Wüst, Elfriede Sauerwein-Braksiek, Enak Ferlemann, Sabine Weiss, Stephan Haupt und Charlotte Quik (von links) beim Spatenstich

Ansgar Müller, Ulrike Westkamp, Bernd Reuther, Burkhard Landers, Hendrik Wüst, Elfriede Sauerwein-Braksiek, Enak Ferlemann, Sabine Weiss, Stephan Haupt und Charlotte Quik (von links) beim Spatenstich

Foto: Fritz Schubert

Wenn gut Ding Weile haben will, dann muss die Weseler­ ­­B 58-Südumgehung ja ganz besonders toll werden. Vor dem Hintergrund, dass erste Überlegungen dazu schon aus den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammen, die neue Rheinbrücke seit fast zehn Jahren und die Büdericher Umgehung seit fünf Jahren in Betrieb sind, war der offizielle Spatenstich für die Vollendung des Gesamtprojekts Rheinquerung mehr als überfällig. Am Montag war auch dies nun geschafft. Beim kleinen Festakt auf der Schillwiese war die Erleichterung spürbar. Und wer genau hinhörte, vernahm auch eine interessante Zahl: 220 Millionen Euro sind derzeit für den keine vier Kilometer langen Abschnitt von der Rheinbrücke über den Fusternberg zum Anschluss an die alte B 58 nahe dem Evangelischen Krankenhaus kalkuliert. Die letzten bekannten Summen lagen bei etwas mehr als 100 Millionen. Mithin hat sich das Vorhaben ums Doppelte verteuert.

Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin des Landesbetriebs Straßen, und Christoph Jansen, Leiter der Niederlassung Mönchengladbach, erklärten dies auf Anfrage unserer Redaktion mit der nun angelaufenen Detailplanung. Die hat ergeben, dass die Bodenbeschaffenheit doch allerlei Überraschungen barg. Der Baugrund sei deutlich schlechter als angenommen. Der Hochwasserschutz stelle gleichfalls höhere Ansprüche, als erwartet worden war. Dichtwände müssten sehr viel tiefer eingezogen werden. Zudem ergäben sich Kostensteigerungen aus der Kampfmittelräumung, der Betuwe-Linie sowie dem Schutz von Flora und Fauna. Im Verein mit allgemein steigenden Baukosten für die in diesem Fall auch noch äußerst anspruchsvollen Brücken- und Tunnelkonstruktionen sei nun erst einmal mit 220 Millionen zu rechnen.

Der guten Laune aller Hauptakteure, endlich die Südumgehung in Angriff nehmen zu können, tat dies vor vielen Gästen keinen Abbruch. Versammelt hatten sich mit Elfriede Sauerwein-Braksiek zum symbolischen ersten Spatenstich Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, Landesverkehrsminister Hendrik Wüst, die Bundestagsabgeordneten Sabine Weiss (CDU) und Bernd Reuther (FDP), die Landtagsabgeordneten Charlotte Quik (CDU) und Stephan Haupt (FDP), Landrat Ansgar Müller, Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und IHK-Präsident Burkhard Landers.

2025 soll das Gesamtprojekt der neuen B 58-Rheinquerung fertig werden. Daran will Ludger Hovest, so sagte es der Weseler SPD-Fraktionschef, die Protagonisten messen. Reinhold Brands (CDU), als Fusternberger unmittelbarer Nachbar der Großbaustelle, kündigte an, darauf zu achten, dass die Anwohner umfassend informiert werden und für ihre Sicherheit gesorgt wird.

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