Denkmalbehörde will Gutachten Auskiesung: Stadt Wesel sorgt sich ums Schloss

Wesel/Rees · Die Firma Holemans möchte unweit des Diersfordter Schlosses Kies abgraben. Doch die Stadt Wesel hat Bedenken, dass durch das Projekt die Statik der unter Denkmal stehenden Anlage Schaden nehmen könnte. Sie verlangt ein Gutachten.

 Ist-Zustand: Eine Fläche von 4,3 Hektar, die unmittelbar ans Schloss Diersfordt (rechts) grenzt, soll ab 2021 ausgekiest werden.

Ist-Zustand: Eine Fläche von 4,3 Hektar, die unmittelbar ans Schloss Diersfordt (rechts) grenzt, soll ab 2021 ausgekiest werden.

Foto: Stadt Wesel

Der Weseler Stadtentwicklungsausschuss wird sich in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 27. November, 16.30 Uhr im Ratssaal mit einem Antrag der Firma Holemanns beschäftigen müssen. Das Reeser Unternehmen beabsichtigt, auf einer bislang noch landwirtschaftlich genutzten Fläche von 4,3 Hektar am Diersfordter Waldsee zusätzlich 440.000 Kubikmeter Kiessand zu fördern. Die Verwaltung der Stadt, die im Rahmen der Plangenehmigung als „Trägerin öffentlicher Belange“ zu der Sache gehört wird, hat Bedenken, dem Antrag von Holemanns zuzustimmen. Denn das ins Auge gefasste Abgrabungsgebiet rückt bis auf 100 Meter an das Schloss Diersfordt heran. „Bei dem anstehenden Abgrabungsvorhaben ist deshalb zu prüfen, ob dieses negative Auswirkungen auf die Statik des historischen Gebäudes haben kann“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. „Wir brauchen einfach den Nachweis, dass die Statik der Schlossanlage nicht gefährdet ist“, sagt Martin Prior, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung. Gegen die Abgrabung selbst sei überhaupt nichts einzuwenden. Die sei bereits Teil des Flächennutzungsplanes.

 Soll-Zustand: Gibt der Kreis Wesel als Genehmigungsbehörde für die Auskiesung grünes Licht, rückt der Waldsee näher an das historische Gebäudeensemble.

Soll-Zustand: Gibt der Kreis Wesel als Genehmigungsbehörde für die Auskiesung grünes Licht, rückt der Waldsee näher an das historische Gebäudeensemble.

Foto: Stadt Wesel