Gesamtschule Am Lauerhaas Schüler erfinden smarten Bienenstock

Wesel · Beim Schulwettbewerb „Digiyou“ gehört ein „Jugend forscht“-Team der Weseler Lauerhaas-Gesamtschule zu den 15 Finalisten. Die Neuntklässler arbeiten seit eineinhalb Jahren an einem Bienenkasten mit Solaranlage und Schornstein.

 Hoffen auf einen Platz unter den ersten Drei (v.l.): Moira Benning, Ben Breuer, Matteu Hesse, Tobias Ponellis und Philipp Deutsch.

Hoffen auf einen Platz unter den ersten Drei (v.l.): Moira Benning, Ben Breuer, Matteu Hesse, Tobias Ponellis und Philipp Deutsch.

Foto: Unternehmerverband

In der Gesamtschule Am Lauerhaas war kürzlich die Freude groß. Denn fünf Schüler des Neigungskurses „Jugend forscht“ haben sich mit ihrem „smarten Bienenstock“ für das Finale des Schulwettbewerbs „Digiyou – Digitalisiere Deine Zukunft“ qualifiziert. Insgesamt 30 Schulen aus Nordrhein-Westfalen waren dem Aufruf von NRW.Bank und „Die Bildungsgenossenschaft – Beste Chancen für alle“ gefolgt und hatten ihre kreativen Projektideen rund um den digitalen Wandel eingereicht. Die 15 Schulen mit den besten Ideen wurden für das Landesfinale ausgewählt – und die fünf Neuntklässler der Lauerhaas-Gesamtschule gehören dazu. Alle Filialisten haben 500 Euro erhalten, um ihre Ideen weiterzuentwickeln und ihre innovativen Unterrichtsprojekte im März vorzustellen.

Es ist nicht das erste Mal, dass die fünf technikinteressierten Moira Benning, Tobias Ponellis, Ben Breuer, Matteu Hesse (alle 14) und Phillip Deutsch (15) ihr Projekt einer Jury präsentiert haben. Mit ihrem „smarten Bienenstock“ hat die junge Forschergruppe bereits einen guten Mittelfeldplatz bei der 14. Auflage des vom Unternehmerverband koordinierten Wettbewerbs „Schüler macht MI(N)T!“ belegt. Die Preisverleihung fand im Sommer in der Hochschule Bocholt statt. Nun aber hoffen alle, dass es in Düsseldorf am Ende vielleicht für einen Platz auf dem Siegerpodest reicht.

Ihre Idee ist wirklich außergewöhnlich: Einen handelsüblichen Bienenstock aus Holz haben die pfiffigen Gesamtschüler nicht nur bunt bemalt, sondern ihn mit einer Solarzelle ausgestattet. Die wird angeschlossen an eine Autobatterie, die sich in einem Kasten unterhalb des mit Waben gefüllten Bienenstocks befindet. Scheint die Sonne, wird Strom produziert, mit dem die Autobatterie gespeist wird. Und was passiert mit dem Strom? „Den brauchen wir für die elektrische Waage und die Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsmessinstrumente“, sagt Tobias Ponellis. Damit diese Daten ins Internet auf „Think speak“ gelangen und die Schüler diese auf ihrem Smartphone kontrollieren können, haben sie ein Computerprogramm geschrieben. „Das dauert alles seine Zeit. Insgesamt haben wir an diesem Projekt jetzt schon eineinhalb Jahre gearbeitet“, sagt Matteu Hesse.

Clou des „smarten Bienenstocks“: Wird es im Sommer in dem Kasten zu heiß, soll sich automatisch die Abdeckung eines Minischornsteins öffnen, so dass die Hitze entweichen kann. Die eingebaute Waage zeigt die Differenz zwischen dem Leergewicht des Kastens im Frühling und dem Gewicht, wenn die Bienen einige Wochen später eifrig Honig produziert haben und die vollen Waben geschleudert werden müssen. Ihre Idee, die Bienen mit Hilfe von Lasertechnik zu zählen, die bei guten Wetter in den Stock rein- und rausfliegen, wird der Forschernachwuchs wohl nicht in die Tat umsetzen können. „Um die Tiere zu zählen, sind die Bienen einfach zu klein“, sagt Lehrer Mathias Jatho. Er ist Hobbyimker und einer der Initiatoren der Gesamtschul-Imker-AG, die kürzlich nahe des 777-Jahre-Erinnungswaldes an der Feldstraße ihre Arbeit aufgenommen hat.

Mathias Jatho ist natürlich stolz auf seine Schützlinge. Neben einem guten Abschneiden beim Digiyou-Wettbewerb hofft er darauf, dass die fünf Schüler die fünf vorhandenen Bienenstöcke der AG im nächsten Jahr auf die „smarte Technik“ umrüsten.

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