Event am Sporthafen Weseler Ruderer benennen ein Boot nach der Jüdin Rosa Moos

Wesel · Gut 100 Gäste erlebten bewegende Taufen beim Sommerfest der Weseler Ruderer. Im Mittelpunkt standen die neuen Bootsnamen, die Geschichte erzählen. Ein Vierer hält fortan das Gedenken der Holocaust-Opfer wach.

 RTGW-Ältestenratsvorsitzender Wulf Kosthorst (l.), Reinhard Hoffacker (M.), Ulrike Westkamp und Wolfgang Jung (r.) bei der Taufe der „Rosa Moos“

RTGW-Ältestenratsvorsitzender Wulf Kosthorst (l.), Reinhard Hoffacker (M.), Ulrike Westkamp und Wolfgang Jung (r.) bei der Taufe der „Rosa Moos“

Foto: JVB

Wie sehr die Weseler Ruderer in den vergangenen eineinhalb Jahren Zusammenkünfte vermisst haben, ließ sich am Samstag am Bootshaus an der Gästeschar ablesen. Gut 100 Mitglieder, Freunde und Förderer erlebten am Sporthafen bei der RTGW-Ruderabteilung bei bestem Wetter ein Sommerfest mit einigen bewegenden Bootstaufen. Im Mittelpunkt stand die offizielle Indienststellung eines Vierers, der fortan das Gedenken der Holocaust-Opfer wachhalten wird.

Bürgermeisterin Ulrike Westkamp würdigte in ihrer Ansprache die Idee der Bootsstifter Kai König, Tim Ridder, Hans-Hermann und Georg Pieper und das Statement, das sie damit zum Ausdruck bringen ebenso wie Wolfgang Jung vom Jüdisch-christlichen Freundeskreis Wesel, der als Taufpate fungierte. Neben dem Namen der ermordeten Weseler Jüdin Rosa Moos (wir berichteten) ist der Artikel 1 des Grundgesetzes auf der Bordwand zu lesen.

Die Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe hatte großzügig die Anschaffung eines zwar gebrauchten, aber absolut erstklassigen Renn-Einers ermöglicht. Er erinnert mit dem Namen „R(h)einhard“ nun an den Taufpaten Reinhard Hoffacker, den Generalbevollmächtigten des Geldinstituts. Der Ausbildung und dem Breitensport zugute kommt der Dreier mit/Vierer ohne „Bernd Stobernack“. Tim Stobernack taufte das Boot auf den Namen seines Vaters, der im Februar gestorben war und lange dem Vorstand der Ruderabteilung angehört hatte. Außerdem wurden die Einer „Das Geschoss“ (Taufpate Arvid Gastens), „Fluchtversuch“ (Annette Abeln), „Privatsfähre“ (Marion Tekath) und „Schwimmhilfe“ (Jutta Dammann) getauft.

Zudem standen zahlreiche Ehrungen auf dem Programm. Manfred Schramm, Vorsitzender der Ruder- und Tennisgesellschaft Wesel (RTGW), überreichte eine Urkunde und ein Präsent an Fritz Schubert, der nunmehr seit 50 Jahren dem Verein angehört. Weggenosse Michael Schwager war dienstlich verhindert, doch konnte seine Mutter Irmgard Schwager die Urkunde in Empfang nehmen.

 Für ihre sportlichen Erfolge in den Jahren 2019 und 2020 teils mehrfach ausgezeichnet wurden David Voortman, Kai König, Hans-Hermann Pieper, Imke Kohrt, Jasmin von Blomberg, Christine Blümel, Arvid Gastens, Rebeca Abeln, Felix Eimers, Christian Heikapell, Marion Tekath, Simon Schindler, Max Trapp, Vera Berger, Till Hansen, Tiago Jung, Annette und Stefan Abeln, Georg Pieper, Horst Broß und Sebastian Witter. Als Sprecher des Abteilungsvorstandes dankten Jasmin von Blomberg und Fritz Schubert allen Helfern für die Vorbereitung des gelungenen Sommerfestes.

(RP)
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