Neue Hol- und Bringzone am Schulzentrum Nord Parkplatz der Eishalle wird Elternhaltestelle

Wesel · Eine Maßnahme gegen das Autochaos vor Schulen: Am Vesalius-Gymnasium soll ein „Kiss and Ride“-Bereich entstehen, am Schulzentrum Nord ein Spezialparkplatz. Aber reicht das?

 Am Schulzentrum Nord in der Feldmark kommt es täglich zu gefährlichen Situationen zwischen Autofahrern, die ihre Kinder von der Schule abholen, und radelnden Schülern.

Am Schulzentrum Nord in der Feldmark kommt es täglich zu gefährlichen Situationen zwischen Autofahrern, die ihre Kinder von der Schule abholen, und radelnden Schülern.

Foto: Maren Könemann

Weil immer mehr Eltern in Wesel ihre Kinder morgens mit dem Auto zur Schule bringen und mittags auch wieder abholen, kommt es vor allem im Bereich des Parkplatzes in der Sackgasse am Schulzentrum Nord in der Feldmark und vor dem Andreas-Vesalius-Gymnasium (AVG) wochentäglich zu chaotischen Verkehrssituationen. Am AVG soll im Zuge des Umbaus der Ritterstraße in den nächsten Jahren eine „Kiss and Ride“-Zone entstehen. Und in der Feldmark, so hat es der Verkehrsausschuss am Mittwoch mehrheitlich beschlossen, wird der Parkplatz der nahen Eissporthalle als Hol- und Bringzone ausgewiesen. Doch damit dürfte das Problem noch nicht gelöst sein. Jedenfalls nicht aus Sicht des Konrad-Duden-Gymnasiums (KDG) und der CDU.

Die Christdemokraten sind – vorerst jedenfalls – mit ihrem Ansinnen gescheitert, auf der Ackerstraße in der Feldmark eine Hol- und Bringzone einzurichten, wo kein Bus hält. Stattdessen hat der Verkehrsausschuss mit neun zu sechs Stimmen dem gemeinsamen Antrag von SPD, Grünen, FDP, Linken und WfW zugestimmt, dass der Eissporthallen-Parkplatz zur Hol- und Bringzone wird. Um den Eltern diese Alternative ans Herz zu legen, soll noch in diesem Jahr ein entsprechendes Schild aufgestellt werden. Bauliche Veränderungen wird es nicht geben. Außerdem wird die Fahrradstraßenregelung auf dem Barthel-Bruyn-Weg über die Ackerstraße hinweg in die Sackgasse am Schulzentrum verlängert. Und deutlich verlängert wird künftig die Grünphasen-Ampelschaltung aus der Sackgasse kommend (Ecke Ackerstraße) für die Zeit von 7.30 bis 8.30 Uhr.

Vergeblich hatte Frank Schulten, der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, vor der Abstimmung dafür geworben, das Thema doch zu vertagen und nicht über den Antrag der fünf Fraktionen abstimmen zu lassen. Denn er hofft inständig darauf, dass es der Verwaltung am Ende gelingt, Vertreter des Landesbetriebs Straßen NRW in Mönchengladbach doch noch zu einem Ortstermin zu bewegen. Denn um das für Schüler gefährliche Verkehrschaos am Schulzentrum Nord zu beenden und die Feldmark zu entlasten, müsste von der Reeser Landstraße (B 8) eine neue Zu- und Abfahrt zum Parkplatz der Schulzentrums gebaut werden.

Außerdem müsste die Ampelkreuzung Emmericher Straße/Ackerstraße umgebaut und eine neue Zufahrt von der Emmericher Straße zum Eishallen-Parkplatz geschaffen werden. Diese Lösungsidee sei ganz im Sinne der Eltern und Schüler sowie der Anwohner der Ackerstraße, erklärte die Schulpflegschaftsvorsitzende des Konrad-Duden-Gymnasiums, Ulrike Freund, während einer Sitzungsunterbrechung.

Sollte der Landesbetrieb Straßen tatsächlich die Einladung Wesels zu einem Ortstermin annehmen und grünes Licht für die drei geforderten neuen Straßen geben, müsste allerdings die Stadt sämtliche Kosten tragen, erklärte Verkehrsdezernent Klaus Schütz (CDU) im Ausschuss. Für Parteifreund Frank Schulten kein Grund, seine Meinung zu ändern. Denn: „Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Wir müssen die Schulen verkehrlich zukunftsfähig machen und nicht warten, bis dort ein Unfall passiert.“

Ulrike Freund erinnerte in ihrem Redebeitrag daran, dass der Landesbetrieb NRW vor Jahren sowohl „Herrn Aldi als auch Herrn Lidl“ Zufahrten von der Reeser Landstraße zu ihren Märkten genehmigt habe. „Zählen Gewerbesteuereinnahmen denn mehr, als die Gesundheit der Kinder?“, fragte sie. Für dieses Statement erhielt Ulrike Freund Beifall aus dem Publikum.

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