Busse zu voll? Grünen-Kritik verwundert Niag

Wesel · Mit seiner Kritik an proppenvollen Niag-Bussen, in denen Weseler Gesamtschüler in Zeiten von Corona den Mindestabstand nicht einhalten könnten, hat Paul-Georg Fritz (Grüne) für Unruhe gesorgt. Die Schule und das Verkehrsunternehmen verstehen die Kritik nicht.

 Ausnahmsweise gleich zwei Busse sind am Donnerstagmittag vor der Lauerhaas-Gesamtschule aufgetaucht, um einige wenige Schüler der Jahrgangsstufen fünf und zehn zu transportieren.

Ausnahmsweise gleich zwei Busse sind am Donnerstagmittag vor der Lauerhaas-Gesamtschule aufgetaucht, um einige wenige Schüler der Jahrgangsstufen fünf und zehn zu transportieren.

Foto: Klaus Nikolei

Die Niag weist die Vorwürfe der Grünen zurück, sie würde nicht ausreichend Schulbusse in Zeiten der Corona-Pandemie einsetzen. Paul-Georg Fritz (Grüne) hatte am Mittwoch im Weseler Verkehrsausschuss gesagt, dass die Niag nur noch die Hälfte ihrer Schulbusse einsetze und der Bus, der mittags Kinder an der Gesamtschule am Lauerhaas abholt, in Zeiten der Corona-Pandemie oft viel zu voll sei. Verwundert zeigte sich am Donnerstag auch die stellvertretende Schulleiterin Tanja Menninghaus. Auf Anfrage erklärte sie, dass von Seiten der Eltern bislang keine Beschwerden vorlägen. Auch sei ihrer Kontaktperson bei der Niag nichts bekannt.

Georg Rudolf ist Dienststellenleiter der Niag in Wesel. Nachdem Tanja Menninghaus am Donnerstagvormittag mit ihm Kontakt aufgenommen und davon gesprochen hat, „dass es heute brenzlig werden könnte“, sorgte er sofort dafür, dass gleich zwei Busse gegen 12.35 Uhr die Haltestelle an der neuen Gesamtschul-Aula an der Kirchstraße angesteuert haben. Eingestiegen sind allerdings dann nicht einmal zwei Dutzend Schüler der jeweils fünfzügigen Jahrgangsstufen fünf und zehn – allesamt mit Mund- und Nasenschutzmasken ausgestattet. Denn nur die Fünft- und Zehntklässler hatten am Donnerstag Präsenzunterricht.

Georg Rudolph erklärte vor Ort, dass man sich über die Kritik von Herrn Fritz wundere. „Warum hat er sich nicht direkt an die Schulleitung oder auch an uns gewendet? Uns ist nichts bekannt von zu vollen Bussen. Und wenn, dann hätten unsere Fahrer uns das mitgeteilt.“ Zu dem ebenfalls von Paul-Georg Fritz im Verkehrsausschuss vorgetragenen Vorwurf, dass in einem proppenvollen Schulbus der Sicherheitsabstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden könne, sagte Georg Rudolph: „An den hinteren Einstiegstüren der Busse befindet sich ein Aufkleber, auf dem wir auf den Sicherheitsabstand  von 1,50 Meter hinweisen. Doch es gibt in den Bussen keine Pflicht, den Abstand einzuhalten. Pflicht ist nur  das Tragen einer Maske.“ Und dieser Pflicht kämen die Schüler nach.

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