Wesel G 9: KDG muss Ganztag neu strukturieren

Wesel · Ab dem Sommer 2019 kehrt das Konrad-Duden-Gymnasium zum Abitur nach neun Jahren zurück. An der Praxis des gebundenen Ganztages will Schulleiterin Karen Schneider festhalten. Dafür hat sie gute Gründe.

 Karen Schneider, die Direktorin des Konrad-Duden-Gymnasiums, ist froh, dass an ihrer Schule alle Stellen besetzt sind.

Karen Schneider, die Direktorin des Konrad-Duden-Gymnasiums, ist froh, dass an ihrer Schule alle Stellen besetzt sind.

Foto: Klaus Nikolei

Karen Schneider, die Direktorin des Konrad-Duden-Gymnasiums, ist heilfroh, dass ihre Schule zu Beginn des Schuljahres 2019/20 zum Abitur nach 13 Jahren zurückkehren kann und die heutigen Fünftklässler vom G 8- in den G 9-Bildungsgang wechseln. Zumal das auch der Wunsch der Schulpflegschaft und der meisten Lehrer ist. Auch wenn durch den Wechsel die Schüler weniger Schulstunden pro Woche haben werden, möchte die älteste Schule der Stadt am gebundenen Ganztag festhalten. Zwar ist noch nichts endgültig beschlossen und Karen Schneider wartet auch noch darauf, mit der Schulaufsicht Detailfragen zu Themen wie „Was bedeutet die Stundentafel 188 Wochenstunden für Ganztagsgymnasien? Wie sieht der Stellenzuschlag künftig aus?“ abzustimmen. „Aber nach den sehr guten Erfahrungen, die wir mit dem gebundenen Ganztag in den vergangenen neun Jahren gesammelt haben, wollen wir nicht zum Halbtag zurückkehren.“ Doch was genau sind die Vorteile des gebundenen Ganztages? Im Gespräch mit unserer Redaktion benennt die Direktorin die Vielzahl der Vorteile.

Lerneinheiten Wenn die KDG-Schüler spätestens um 15.40 Uhr das Schulgebäude in der Feldmark verlassen, haben sie praktisch sämtliche Hausaufgaben erledigt. Denn diese werden in so genannten Lernzeiten im Beisein der Fachlehrer erledigt. „Das heißt, dass die Schüler zu Hause nur noch Lektüren durcharbeiten, Vokabeln lernen oder ein Referat vorbereiten müssen“, sagt Karen Schneider. Durch diese „pädagogisch wertvollen Zusatzangebote“ hätten alle Kinder nachgewiesenermaßen höhere Bildungschancen, zudem sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf so besser zu bewerkstelligen.

Mehr Personal Ganztagsgymnasien haben 20 Prozent mehr Lehrkräfte als Halbtagsgymnasien. Außerdem verfügen sie über mehr Platz, Ruhe- und Spieleräume. „Es gibt also bei uns vielfältige Entspannungsmöglichkeiten und Bewegungsangebote während der einstündigen Mittagspause, in der natürlich auch ein gesundes und leckeres Mittagessen in unserer Mensa angeboten wird“, sagt Karen Schneider. Dass sich an der Schule schon seit Jahren eine Sozialarbeiterin um die Sorgen und Nöte der Schüler kümmert, ist für sie ebenfalls ein dicker Pluspunkt. „Wir haben auf eine Lehrerstelle verzichtet und deshalb unsere Sozialarbeiterin eingestellt, die durch ihre tolle Arbeit auch die Klassenlehrer entlastet.“

Beitragsfreie AGs Schon jetzt bietet das KDG mehrere von Lehrern geleitete, kostenfreie Arbeitsgemeinschaften an, um damit nicht zuletzt Begabungen von Schülern zu fördern. Nach der Rückkehr zu G 9 werden die AGs noch weiter an Bedeutung gewinnen. Die Mädchen und Jungen haben die Qual der Wahl: Orchesterkurs, Schulband, Schulgarten-AG, Nähkurs, Circus Butterfly, Klimadetektive, Kochen („Unsere Star-AG“), Experimentier-AG.

Froh ist Karen Schneider auch darüber, dass alle Stellen in ihrer Schule besetzt sind. „Wir sind so gut aufgestellt, auch mit Mathe- und Physiklehrern, dass ich mich nicht vor den anstehenden Pensionierungen am Duden-Gymnasium fürchten muss“, sagt sie. Auch wenn ab Februar 2019 fünf Referendare, die derzeit bedarfsdeckend unterrichten, ihre Examensvorbereitungen beginnen, werde sie keine Probleme haben, diese Lücken zu füllen, versichert die Schulleiterin.

„Ich freue mich wirklich sehr auf G 9, weil ich es für eine richtige und gute Entscheidung halte, sich ein Jahr mehr Zeit bis zum Abitur zu nehmen“, betont Karen Schneider. Gleichwohl werde sie und ihr Team viel Zeit investieren müssen, um die Umstellung möglichst gut umzusetzen. „Das wird die aktuell größte Aufgabe in diesem Jahr“, ist sie überzeugt.

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