Imke Hagemann ist neue Leiterin der Quadenwegschule Digitaler Unterricht – „kein Allheilmittel“

Wesel · Die Weselerin Imke Hagemann (40) übernimmt die Leitung der Grundschule am Quadenweg, die seit Beginn des neuen Schuljahres kommissarisch geleitet wurde. Die Mutter von drei Kindern freut sich auf die neue Herausforderung.

 Imke Hagemann ist ab dem heutigen Montag neue Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule am Quadenweg. Ihre Vorgängerin, Astrid Horstkamp, war im Sommer in den Ruhestand verabschiedet worden.

Imke Hagemann ist ab dem heutigen Montag neue Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule am Quadenweg. Ihre Vorgängerin, Astrid Horstkamp, war im Sommer in den Ruhestand verabschiedet worden.

Foto: Klaus Nikolei

Der heutige Montag ist für Imke Hagemann ein ganz besonderer Tag. Ihr erster als Schulleiterin. Genauer gesagt, als Rektorin der zweizügigen Gemeinschaftsgrundschule am Quadenweg. Auch wenn die gebürtige Weselerin in den vergangenen Monaten ihren neuen Arbeitsplatz im Schepersfeld schon mal in Augenschein genommen und kurz im Offenen Ganztag vorbei geschaut hat, wird alles doch neu und aufregend für sie sein. „Verantwortung zu übernehmen fühlt sich gut an. Ich freue mich riesig auf diese Aufgabe, auf die Schüler und mein Team“, sagt die Mutter von drei Kindern (fünf, neun und elf Jahre alt), die sich als „verbindlich und kommunikativ“ bezeichnet.

Zum Team der Quadenwegschule gehören unter anderem eine Sonderpädagogin, eine Schulsozialarbeiterin und sogar männlicher Kollege. Männer an Grundschulen sind noch immer äußerst rar gesät, was nicht zuletzt damit zu tun hat, dass Lehrer von weiterführenden Schulen einfach mehr verdienen. „Dabei sind männliche Lehrer für Kinder wichtig und auch für ein Kollegium, weil Männer die Frauenlastigkeit ausgleichen können“, sagt Imke Hagemann, die immer schon wusste, dass sie mehr als, als nur zu unterrichten. „Ich möchte Schule gestalten und entwickeln“, sagt sie.

Das Rüstzeug dazu hat sich die 40-Jährige 2017 im Rahmen eines Schulleitungsqualifizierungskurses geholt, den sie an Wochenenden und in den Ferien absolviert und mit Erfolg abgeschlossen hat. Seit August 2018 war sie an der Grundschule am Fusternberg tätig, um dort die Praxis in der Schulleitung kennenzulernen. Und da sie dort reichlich Erfahrungen hat sammeln können, fühlt sie sich nun bestens vorbereitet für die neue, verantwortungsvolle Aufgabe.

Imke Hagemann, die im Sommer 1998 am Konrad-Duden-Gymnasium ihr Abitur gemacht hat, wollte ursprünglich Hebamme werden. „Doch da habe ich schnell gemerkt, dass das doch nicht das Richtige für mich war.“ So entschied sie sich 1999 für ein Lehramtsstudium in Essen. Neben Deutsch und Mathematik lag ihr Schwerpunkt damals auf Musik. Sie spielt Gitarre und singt seit 15 Jahren im katholischen Kirchenchor Aggiornamento, in dem sie auch im Vorstand aktiv ist. Nach der Referendarzeit in Rhede und einigen Monaten als Vertretungskraft an der Hamminkelner Grundschule, ging sie 2005 für zehn Jahre nach Geldern-Kapellen an die dortige Mariengrundschule, wo sie den Montessorizweig mit aufgebaut hat. 2015 kam sie zurück nach Wesel und war für drei Jahre an der Grundschule in der Feldmark tätig, bis sie im August 2018 zum Fusternberg wechselte.

Das Schöne an ihrer Arbeit sei, sagt Hagemann, „dass man die Kinder von der Vorschule bis kurz vor dem Wechsel zur weiterführenden Schule begleiten kann. Wir legen die Basis. Und man bekommt von den Kindern so viel zurück.“ Beim Abschied am Freitag von der Fusternberger Grundschule hat das eine oder andere Kind geweint. Und auch Imke Hagemann hatte einen dicken Klos im Hals.

Dass der Beruf der Grundschullehrerin in jüngster Zeit nicht unbedingt einfacher geworden ist, kann sie nur bestätigen. „Es ist so, dass die Schere immer weiter auseinander geht. Auf der einen Seiten die Überfitten, auf der anderen Seite die Kinder, die zu Hause kaum gefördert werden und sich kaum noch auf irgendetwas konzentrieren können.“ Doch weil sie weiß, dass Jammern nichts nutzt, sieht Imke Hagemann es als ihre Aufgaben an, „alle Kinder nach Kräften zu fördern. Wir müssen schauen, wie wir Unterricht verändern, lösungsorientierter arbeiten.“ Die Digitalisierung des Unterrichts, in die nach dem Willen der Bundesregierung künftig Milliarden Euro investiert werden soll, ist aus ihrer Sicht „kein Allheilmittel. Wir müssen den Spagat, die sinnvolle Vernetzung zwischen dem digitalen und dem traditionellen Unterricht hinbekommen.“

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