Große Nachfrage in Wesel, Hamminkeln und Schermbeck VHS bietet mehr Deutschkurse für Flüchtlinge an

Wesel/Hamminkeln/Schermbeck · Die VHS weitet ihr Angebot für Flüchtlinge vor allem aus der Ukraine deutlich aus. Alleine in den Ferien sind drei neue Deutschkurse gestartet worden. Jetzt sind es insgesamt zehn, an denen 170 Flüchtlinge teilnehmen. Was sie dort lernen.

Kornelia Holtermann (Kursleiterin, v.l.), Christian Garden, Olha Prystasch und Andreas Brinkmann (VHS-Direktor) simulieren einen Deutschkurs.

Kornelia Holtermann (Kursleiterin, v.l.), Christian Garden, Olha Prystasch und Andreas Brinkmann (VHS-Direktor) simulieren einen Deutschkurs.

Foto: VHS

Die Volkshochschule (VHS) Wesel-Hamminkeln-Schermbeck bietet weitere Sprachkurse für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine an. Alleine in den Ferien seien drei neue Kurse gestartet worden, teilt die VHS mit. Derzeit nähmen bereits 170 Geflüchtete an zehn Kursen teil. Die Wartezeit sei kurz. Wer in einen Deutschkurs möchte, bekäme momentan nach sieben bis zehn Tagen ein Angebot. Acht Kurse laufen derzeit in Präsenzform in der VHS an der Ritterstraße 10-14, zwei als Online-Angebot.

In Wesel seien bereits über 350 Geflüchtete angekommen, betont die VHS. Die Stadt sprach am Dienstag bei der Vorstellung der neuen Unterkunft in der ehemaligen Wache der Wasserschutzpolizei an der Werftstraße von exakt 363 registrierten Menschen. Die Gesamtzahl kann deutlich höher sein, weil viele auch bei Verwandten oder Freunden untergebracht sein können. Zuwanderung verzeichnen auch Hamminkeln und Schermbeck. Um den Flüchtlingen zu helfen, setze die VHS in Wesel, Hamminkeln und Schermbeck schnell, unkompliziert und bedarfsgerecht neue Kurse um – gerne auch vor Ort in Unterkünften. Die Nachfrage sei groß. Täglich meldeten sich circa zehn Geflüchtete in der VHS, meist aus der Ukraine, und fragten nach Deutschkursen.

„Die VHS zeigt, dass sie als wichtiger Bildungs-Akteur präsent ist, passgenaue Lösungen findet und auf die hohe Nachfrage reagiert“, sagt VHS-Verbandsvorsteher Rainer Benien: „Die Teilnehmenden sind voll motiviert und sehr technik-affin.“ VHS-Direktor Andreas Brinkmann ergänzt: „Ich bin sehr optimistisch, dass viele schnell gut Deutsch sprechen und ihre Prüfung schaffen werden. Ich freue mich, dass wir gleich zwei ukrainische Kursleiterinnen gewonnen haben, die in Kiew Germanistik studiert und bereits Unterrichtserfahrungen haben.“

Die VHS bietet Vorkurse, Erstorientierungskurse, Integrationskurse, Abendkurse und berufsbezogene Deutschförderkurse an. Die Teilnehmer nutzen dabei das Lernportal unter www.vhs-lernportal.de. In den Erstorientierungskursen geht es um den Alltag in Deutschland, damit Geflüchtete sich hier zurechtfinden. Themen wie Kindergarten und Schule, Gesundheit, Arbeit, Orientierung vor Ort, Wohnen und Zusammenleben werden behandelt. Es gibt Exkursionen – zum Beispiel zu Behörden oder zur Bücherei.

Wer einen Kurs besuchen will, kann eine Mail in ukrainischer, russischer, englischer oder deutscher Sprache an daz@vhs-wesel.de schreiben. Die VHS-Mitarbeiterin Maryana Falkenhagen ist selbst Ukrainerin und beantwortet Fragen gerne auch in der Muttersprache.

(RP)
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