Bühnenhaus und Niederrheinhalle in Wesel WfW denkt über Hallen-Ehe nach

Wesel · Niederrheinhalle und Bühnenhaus fusionieren? Die WfW will das prüfen lassen. Die Fraktion spricht über ihre Pläne für 2019.

 Bühnenhaus Wesel: Hier muss saniert werden. Was kann sich Wesel leisten?

Bühnenhaus Wesel: Hier muss saniert werden. Was kann sich Wesel leisten?

Foto: Markus Joosten

Einen Tag nach Verabschiedung des Haushaltes in Wesel hat die Fraktion Wir für Wesel (WfW) eine Warnung ausgesprochen: Im Haushalt für 2019 seien die für die Stadt risikoreichen Zukunftsprojekte nicht enthalten, sagte WfW-Fraktionschef Thomas Moll. Deshalb fordern beide die anderen Fraktionen auf, mehr „mutige Entscheidungen“ zu treffen. Thomas Moll regt etwa eine Prüfung an, ob man beim Bühnenhaus und Niederrheinhalle Synergien erzielen könnte. Beide Hallen müssen perspektivisch saniert werden. Moll schwebt die Variante einer Hallen-Ehe vor. Nur noch eine Halle für Veranstaltungen. „Ob das am Ende weiter raus aus der Stadt in Fusternberg oder neben dem Rathaus ist, das sollte eine Prüfung zeigen.“ Auch ist aus seiner Sicht der Bau von Schulaulen zu prüfen. Diese könnten ihre großen Schul-Veranstaltungen ebenfalls in der großen Niederrheinhalle oder dem Bühnenhaus stattfinden lassen, meint er. Auch im Kulturbereich würde sich Moll mehr Flexibilität wünschen. Seine Idee: Museen bündeln. „Wer in Wesel weiß denn, das sich das städtische Museum im Centrum befindet? Gleichzeitig haben wir neben dem Niederrheinmuseum städtische Räume, die leerstehen. Warum bringt man nicht dort einen Teil der Kultur unter und bietet den Besuchern des Niederrheins ein Kombiticket?“, fragt Moll.

Die Risiken in den Haushalten der kommenden Jahre seien beträchtlich: Der Rückkauf des Stromnetzes, der Bau des Schwimmbades und der Ausbau der Gesamtschulden würden am Ende in Summe mit rund 65 Millionen Euro zu Buche schlagen. Bei der derzeitigen Weseler Haushaltslage gebe es eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1900 Euro, in 2022 würde die auf 3600 Euro steigen. Moll und sein Fraktionskollege Jürgen Lantermann fordern deshalb beim Redaktionsbesuch am Mittwoch eine strengere Ausgabendisziplin.

Die WfW startet mit diesen Ansagen in das Jahr 2019, das schon vom Kommunal-Vorwahlkampf geprägt sein werde, glaubt Moll. Seine Fraktion wurde gegründet als Abspaltung der CDU. Heute sagt Moll: „In der Großen Weseler Koalition verschwimmen die Grenzen von CDU und SPD. Bisher haben noch alle verloren, die mit SPD-Fraktionschef Ludger Hovest koaliert haben.“ Seine eigene Fraktion sei zwischen FDP und CDU positioniert, schiele aber manchmal auch nach links. Mit welchem Personal will die WfW in den Kommunalwahlkampf gehen? Moll (“Ich bin zu frech“) und Lantermann (“Ich bin zu lieb“) halten sich beide nicht für geeignete Kandidaten. Beide halten es aber für denkbar, dass die WfW einen eigenen Bürgermeisterkandidaten stellt.

Druck machen will die WfW politisch wieder bei zwei Herzensthemen: Thomas Moll, Experte für Energiewirtschaft, will ein Auge auf die Pläne einer Stromnnetztochter von Stadt Wesel und Innogy haben. Er glaubt, dass ein solches Geschäft auch bei den Stadtwerken gut aufgehoben wäre. Jürgen Lantermann wiederum will die Pläne einer Strandbar am Rhein forcieren. Dafür müsse man nur einen kleinen Teil der Hunde-Halbinsel am Rhein abgrenzen, zusätzlich im Flächennutzungsplan eine kleine Fläche als Freizeitareal vorsehen.

(sep)
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