Die FDP-Fraktion im Weseler Rat schlägt vor, bei der Widmung neuer Straßen im Stadtgebiet drei bedeutende Persönlichkeiten zu berücksichtigen: Johann Weyer, Reiner Solenander und Heinrich Blanckebiel. Besonders denkt FDP-Fraktionschef Peter Berns dabei an die Weseler Neubaugebiete. Einen entsprechenden Antrag hat er an die Stadtverwaltung gestellt.
Johann Weyer wurde 1515/16 in Grave an der Maas geboren. Der Doktor der Theologie und Arzt, stammt aus einer adligen Familie aus der Provinz Zeeland. Er gilt als einer der ersten Bekämpfer der Hexenverfolgung. Der Humanist und Prinzenerzieher Konrad Heresbach holte diesen Weyer 1550 als Leibarzt an den Hof Wilhelms V.. 1588 starb Weyer, ist aber unter Medizinern immer noch ein Begriff. Viele Ehrungen in Deutschland und den Niederlanden sind mit seinem Namen verbunden, unter anderem die „Johannes-Weyer-Ehrenmedaille“ der Ärztekammer NRW.
Reiner Gathmann, genannt Reiner Solenander, wurde 1524 in Büderich am Niederrhein geboren. Mit Hilfe des Herzogs Wilhelm III. von Jülich absolvierte er ein Arztstudium. Seine Werke lassen ihn als einen Mediziner erscheinen, der seiner Zeit fachlich sehr voraus war. Mit Weyer war er Leibarzt des Herzogs. Solenander wurde in der Zeit der spanischen Regierung aufgefordert, die Herzogin Jacobe als Ehefrau des Herzogs Johann Wilhelm zu vergiften. Dem widersetzte er sich schriftlich. Der Brief vom Januar 1559 gilt als leuchtendes Beispiel für ethisch verantwortliches Handeln. Danach zog sich Solenander wieder in das heimatliche Büderich zurück. In der reformierten Willibrordi-Kirche wurde er bestattet.
Heinrich Blanckebiel wiederum hatte als gotischer Baumeister eine herausragende Rolle für Wesel, Bislich und Ginderich. Sein Geburtsjahr ist nicht bekannt. Er wohnte nachweislich 1467 in der Sandstraße in Wesel. Zwischen 1467 bis 1489 stand er als stat muermeister in den Diensten der Stadt Wesel, war dort unter anderem für die gotischflämische Rathausfassade sowie die Mathenakirche tätig.