Pläne des Evangelischen Krankenhauses Wesel Millionen-Investition in neues Pflegeheim

Wesel · Weil der Bedarf an Pflegeplätzen wächst, will das Evangelische Krankenhaus (EVK) in Wesel auf einer 4000 Quadratmeter großen Wiese direkt an der Parkplatz-Einfahrt ein Heim mit bis zu 120 Zimmern errichten.

 Auf einer gut 4000 Quadratmeter großen Fläche im Schatten des Evangelischen Krankenhauses soll ab Ende 2019 ein neues Pflegeheim errichtet werden.

Auf einer gut 4000 Quadratmeter großen Fläche im Schatten des Evangelischen Krankenhauses soll ab Ende 2019 ein neues Pflegeheim errichtet werden.

Foto: Klaus Nikolei

„Nein“, erklärt Rainer Rabsahl, der Geschäftsführer des Evangelischen Krankenhauses Wesel (EVK), „zum Thema Büderich sage ich nichts mehr.“ Dass das ehrgeizige Projekt, an der Weseler Straße im Ortskern des linksrheinischen Polderdorfes ein Pflegeheim zu errichten, im November 2018 an dem Protest einiger weniger Anwohner scheitert ist, hat ihn sehr enttäuscht. Nun aber blickt Rabsahl nur noch nach vorne. Wenn nicht in Büderich, dann baut das Krankenhaus halt auf seinem eigenen Grundstück ein Heim.

Platz jedenfalls ist ausreichend vorhanden. Denn zwischen dem Hubschrauber-Landeplatz und dem Dialysezentrum am Aaper Weg befindet sich eine gut 4000 Quadratmeter große Wiese im Besitz des EVK. Einst stand hier die Pflegeschule. „Wir werden uns in den nächsten Wochen mit dem Architekten zusammensetzen und sehen, wie wir die Fläche so sinnvoll wie möglich nutzen können“, sagt Rabsahl.

 Wenn das Willibrordi-Heim in einigen Jahren abgerissen wird, sollen den Bewohnern Plätze im geplanten Neubau am Aaper Weg angeboten werden.

Wenn das Willibrordi-Heim in einigen Jahren abgerissen wird, sollen den Bewohnern Plätze im geplanten Neubau am Aaper Weg angeboten werden.

Foto: Klaus Nikolei

Ideen, wie der drei- bis viergeschossige Bau aussehen könnte, hat der EVK-Geschäftsführer genug. So könnte er sich vorstellen, dass das Objekt über 80 bis 120 Pflegeplätze und einem Kurzzeitpflegebereich verfügt. Des Weiteren sind (barrierefreie) Seniorenwohnungen und Apartments für Mitarbeiter angedacht. Der Clou wäre eine Ladenzeile mit Apotheke, Bankfiliale, Blumengeschäft und vielleicht auch noch einer Bäckerei. Obwohl es schon zwei in unmittelbarer Nähe gibt. „Noch aber ist alles offen“, sagt Rabsahl. Er geht davon aus, dass der Neubau einen „zweistelligen Millionenbetrag“ kosten wird.

Läuft alles nach Plan, könnte im vierten Quartal dieses Jahres der symbolische erste Spatenstich erfolgen. Die Eröffnungsfeier des Gebäudes wäre dann irgendwann im Jahr 2021.

Sorgen, dass es für die Heimplätze nicht genügend Interessenten geben könnte, hat Rabsahl nicht. Im Gegenteil. „Der Bedarf wird weiter steigen.“ Zumal das EVK den Bewohnern des Willibrordi-Heimes in der Innenstadt Plätze in dem Neubau anbieten wird, weil das Heim im Schatten des Doms in einigen Jahren abgerissen werden muss. Bekanntlich entsprechen die Zwei-Bett-Zimmer ohne Nasszelle längst nicht mehr den heute geltenden Standards von Einzelzimmern mit kleinem Bad.

Was nach dem Abbruch des Heimes auf dem innerstädtischen Areal passieren wird, steht nach Angaben von Rainer Rabsahl noch nicht endgültig fest. Ebenfalls noch ungeklärt ist die Frage, wann das Evangelische Krankenhaus erweitert wird. Denn laut Krankenhausplan NRW benötigt das EVK noch rund 20 Zimmer. Außerdem steht die Sanierung der Abteilungen A an, die noch aus dem Jahr 1962 stammen.

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