Wesel Wesel-Eselchen sind echte Multitalente

Wesel · Die Weseler Künstlerin Christa Kohl verwandelt Mini-Grautier-Rohlinge mit Liebe zum Detail in witzige Persönlichkeiten. Die gelernte Damenschneiderin hat früher Kostüme für das Musical "Starlight Express" entworfen.

 Vor allem Fantasie-Freunden dürfte das Modell "unicesel" gefallen.

Vor allem Fantasie-Freunden dürfte das Modell "unicesel" gefallen.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Wie ein gewaltiges Gebirgsmassiv ragt der Esel in die Höhe. In seinem felsig-grünen "Fell" tummeln sich winzige Bergwanderer, und zwischen seinen Beinen dreht eine Modell-Eisenbahn ihre Runden. Christa Kohl hat an Wesels berühmtestem Maskottchen einen echten Narren gefressen. Seit vor ein paar Jahren die ersten kreativ gestalteten "Grautiere" das Stadtbild verschönerten, war die Künstlerin an vorderster Malfront dabei. Ihr Einfallsreichtum, den zunächst farblosen Rohlingen eine Persönlichkeit einzuhauchen, kennt keine Grenzen. Ob als imposantes Landschaftselement einer Mini-Bergeisenbahn oder als Pamela-Anderson-Double im Badeanzug samt Rettungsboje — der Esel macht stets eine gute Figur.

 Christa Kohl ist stolz auf ihre Primaballerina "Ermakowa Eselowa".

Christa Kohl ist stolz auf ihre Primaballerina "Ermakowa Eselowa".

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

"Die Eselchen lassen mich nicht mehr los. Die besten Ideen kommen mir in der Sauna oder in der Badewanne", erzählt die 46-Jährige. Am Fuße, Pardon, Hufe des Berg-Esels aalen sich Badegäste am Auesee-Strand, alle in Miniaturgröße und mit Liebe zum Detail gebastelt. Auch mehrere bunte Mini-Esel haben sich in der Eisenbahnlandschaft versteckt. Zum Anbeißen ist der allererste Esel, den Christa Kohl aus einem spontanen Einfall heraus gestaltete. Das Werk trägt den passenden Titel "Eselvollmilch" und sieht aus wie ein frisch aus der Goldfolie gewickelter Schokoladenesel. Für das unverkäufliche Stück verwendete die Künstlerin echtes Blattgold.

 Da schlagen die Herzen von Eisenbahn- und Wesel-Esel-Fans gleichermaßen höher.

Da schlagen die Herzen von Eisenbahn- und Wesel-Esel-Fans gleichermaßen höher.

Foto: Ekkehart Malz

Zu jedem Esel lässt sich Christa Kohl eine kleine Geschichte einfallen, um ihn so "zum Leben zu erwecken". So gilt "Ermakowa Eselowa", die Primaballerina auf vier Hufen, die an verschiedenen Staatsopern auftrat, als besonders pflichtbewusst und lebt nur für die Kunst. "Magnetix", der an ein in Stein gemeißeltes Esel-Denkmal gemahnt, nimmt gerne von allem Notiz — ein Anstrich mit magnetischer Farbe macht seine besondere Anziehungskraft aus.

 Niedlich ist die eselige Variante des weltbekannten Haribo-Goldbären.

Niedlich ist die eselige Variante des weltbekannten Haribo-Goldbären.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

"Kreativ zu sein, ist Balsam für mich. Wenn ich etwas machen kann, an dem die Leute sich erfreuen, gibt mir das Kraft für den Alltag", sagt die Mutter von zwei behinderten Söhnen. Von 1991 bis 1997 entwarf und nähte die gelernte Damenschneiderin Kostüme für große Musical-Shows wie "Starlight Express", "Miss Saigon" und "Joseph".

Für die Weseler Firma von Hippel, die bewegliche Werbefiguren unter anderem für Schaufensterdekorationen herstellt, übernimmt sie gelegentlich Aufträge. "Fantasie und Märchen, das ist meine Welt. Da tauche ich richtig ab", sagt Kohl, die auch selbst gern in eine andere Rolle schlüpft. Für den Förderverein der Schule am Ring gab sie auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit Britta Tucholski den Rauschgoldengel auf dem Adventsmarkt der Vereine. Die kreativen Esel von Christa Kohl sind auch mit Wunschmotiv zu haben, wenn es der Zeitrahmen der Künstlerin zulässt.

Kontakt unter der Mail-Adresse christa.kohl@krehativ.de

(krsa)
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