Diamantene Hochzeit in Obrighoven In der Tanzschule hat’s gefunkt

Obrighoven · Gerda und Hans-Jürgen Tenbergen haben sich am 25. November 1960 im Standesamt und in der Lauerhaas-Kirche in Obrighoven das Ja-Wort gegeben.

 Gerda und Hans-Jürgen Tenbergen heute vor ihrem Haus am Schafweg...

Gerda und Hans-Jürgen Tenbergen heute vor ihrem Haus am Schafweg...

Foto: Klaus Nikolei

Gerda und Hans-Jürgen Tenbergen hatten sich schon so auf ihre Diamantene Hochzeit gefreut. Gut 50 Gäste sollten am 25. November im Hotel-Restaurant Hohe Mark mit ihnen auf das Ehejubiläum anstoßen. Doch dann kam Corona – und die Eheleute mussten schweren Herzens die Reservierung stornieren. Allerdings müssen sie am 60. Jahrestag ihrer Eheschließung auf das gute Essen von Küchenchef Marc Borcherding nicht verzichten. „Wir lassen uns den Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen einfach nach Hause liefern“, sagt Hans-Jürgen Tenbergen. Zu Gast werden dann allerdings nur Sohn und Schwiegertochter, der Enkel mit Frau und die beiden Urenkel sein. „Nächstes Jahr im Dezember, wenn ich 80 werde, dann holen wir das Fest mit vielen Bekannten, Nachbarn und Freunden einfach im Saal der Gaststätte Schepers nach“, sagt Gerda Tenbergen. Dort, wo eigentlich Hans-Jürgen Tenbergen im Juni gerne seinen 80. Geburtstag gefeiert hätte. Aber wegen Corona musste er auch diesen Termin absagen.

„Aber es gibt natürlich Schlimmeres. Hauptsache, wir haben uns und es geht uns noch vergleichsweise gut“, sagt der Jubilar, der sich noch ganz gut an den Tag erinnern kann, als er seine spätere Frau zum ersten Mal gesehen hat. Es war in der Tanzschule Rossmeyer an der Caspar-Baur-Straße. 18 war er damals, sie 16. „Und es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt Gerda Tenbergen. „Von uns beiden“, fügt er hinzu.

 ...und am 25. November 1960

...und am 25. November 1960

Foto: Tenbergen/Reporo Nikolei

Dass sie für immer zusammen bleiben wollen, das war den beiden schon recht schnell klar. Da auch seine Eltern und ihre Mutter, eine Kriegerwitwe aus Obrighoven, die Beziehung begrüßten, dauerte es gerade mal zwei Jahre, bis sie den Bund fürs Leben schlossen. „Zuerst wurde morgens im Standesamt Obrighoven geheiratet und anschließend haben wir uns auf der anderen Straßenseite in der Lauerhaas-Kirche trauen lassen“, erzählt Hans-Jürgen Tenbergen. Gefeiert wurde im Hause der Schwiegermutter am Schafweg. „Es gab, wie es damals üblich war, Braten, Kartoffeln, Rotkohl und Pudding“, erinnert sich Gerda Tenbergen.

Im Jahr darauf wurde Sohn Alfred geboren. Die junge Familie war froh, dass Gerdas Mutter auf den Nachwuchs aufpasste. So konnten die Eheleute ihren Berufen nachgehen: Gerda Tenbergen arbeitete beim Eisenwaren- und Prozellanhändler Jamin an der Brückstraße. Ihr Mann, gelernter Tankwart, hatte noch den Lkw-Führerschein gemacht und war für zahlreiche Unternehmen tätig. Zuletzt für Rewe in Wesel. „Ich bin bis zu meinem Ruhestand mit 63 immer gerne gefahren“, erzählt der überaus fitte 80-Jährige. Deshalb mache es ihm auch nichts aus, fast in einem Rutsch von Wesel nach Kärnten in den Urlaub zu fahren. „Wir fahren dann abends los und sind zwölf Stunden später mit nur einer größeren Pause in Nürnberg am Millstätter See“.

Nach Österreich wollen die Eheleute auch wieder fahren, wenn die Pandemie vorbei ist. Gereist, das sind die beiden in den 60 Ehejahren immer gerne. Im Herbst oft in die Therme nach Bad Hönningen bei Bonn. Ach ja, Sport haben sie auch getrieben. Badminton war ihre Leidenschaft, ihr Verein der BV Wesel Rot-Weiß. Doch das ist schon etwas länger her. Mittlerweile halten sie sich fit mit Radfahren und Gartenarbeit.

„Wir haben uns so gut wie nie gestritten, machen am liebsten alles zusammen“, sagt Hans-Jürgen Tenbergen auf die Frage, warum die Ehe bis heute so gut funktioniert. „Ich finde sie so richtig herzlich und lieb.“ – „Und ich“, sagt seine Frau, „fühle mich einfach nach wie vor sehr wohl mit ihm. Er ist so richtig nett. Es ist schön, dass wir noch immer zusammen sind.“

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