Wesel Weseler Liberale wollen mit Schulpolitik punkten

Wesel · Peter Berns und Bernd Reuther ziehen ein halbes Jahr nach ihrem Postentausch in der Fraktion der Weseler FDP Bilanz und geben Ausblick. Ziel für die Kommunalwahl 2020 ist es, drittstärkste Kraft im Rat zu werden.

Wer keine Ziele hat, ist in der Politik fehl am Platz. Die Weseler FDP hat Ziele. Ambitioniert mag es klingen, wieder drittstärkste Kraft im Stadtrat werden zu wollen. Aber abwegig ist es nicht. Verlören Grüne und WfW zum Beispiel jeweils einen Sitz und gewänne die FDP einen hinzu, wäre man schon mit diesen auf Augenhöhe Dritter. Zukunftsmusik zwar, doch gehört dies dazu, wenn man aufs Bisherige zurückschaut und die nächste Kommunalwahl in den Blick nimmt. 2020 findet diese statt. Zum aktuellen Stand stellt Bernd Reuther fest, dass der Postentausch in der Zwei-Mann-Ratsfraktion mit Peter Berns vor einem halben Jahr richtig war. Berns ist seitdem Vorsitzender, Reuther, der auch Bundestagsabgeordneter ist, sein Stellvertreter.

Die beiden freuen sich über Zulauf für ihre Partei, was sie unter anderem an der Schulpolitik festmachen. Die FDP hält eine zweite Gesamtschule für falsch und will hier weiter in der Wählergunst punkten. Die Liberalen verweisen darauf, dass Wesel sich von knapp unter 60.000 wieder auf gut 62.000 Einwohner erholt hat, aber die Angebote in der Schullandschaft durch Schließung von Haupt- und Realschule verarmen. Parallel gebe es aber schon vier Schulen mit Oberstufe. Käme nun eine fünfte hinzu, entzöge diese mindestens einer den Boden. Was fehle, sei ein Ersatz für Haupt- und Realschule. „Wie auch immer der heißen mag“, sagt Berns. Sollte eine Mehrheit im Rat eine zweite Gesamtschule beschließen, will die FDP ein Bürgerbegehren dagegen anstrengen.

Auch das Thema Kombibad nimmt Berns zum Anlass, deutlich zu werden. Erneut trat er „Irritationen“ entgegen, die FDP habe das Vorhaben nicht unterstützt. Im Gegenteil seien es gerade die Liberalen seinerzeit gewesen, die Synergien in einem Badmodell aus einem Guss gesehen hätten. Lediglich beim Thema Standort habe man ergebnisoffener vorplanen wollen, um sich Möglichkeiten offenzuhalten. Dass nun alles am Rhein auf einem guten Weg ist und der Auesee wegen der wohl nötigen Verlegung des Minigiolfplatzes dorthin mit in die Planungen einbezogen werden muss, kommt der FDP zupass. Reuther empfiehlt, zur Finanzierung externe Beratung durch die NRW Bank hinzuziehen, und wünscht sich nun ein Gesamtkonzept. Anbindung an den ÖPNV, eine positive Begleitung von Problemlösungen für den Wohnmobilstellplatz, eine Belebung der Rheinfront im Ganzen: Dies alles müsse nun gebündelt und die Chance ergriffen werden, mit der Bewegung am Auesee durch die Minigolfer auch wieder über einen Jollenhafen und über geordnete Verhältnisse nachzudenken.

 Verdienstorden  Hannelore und Manfred Fiedler , Heinrich Heselmann , Peter Berns

Verdienstorden Hannelore und Manfred Fiedler , Heinrich Heselmann , Peter Berns

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Für die Einführung einer Katzenschutzverordnung in Wesel, mit der der Bestand eingedämmt werden soll, hat die FDP einen Verbündeten gefunden. Laut Berns will Peter Malzbender, Vorsitzender des Naturschutzbundes im Kreis Wesel, sich dafür bei Landrat Ansgar Müller einsetzen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort