Wesel Beim Oktoberfest soll alles besser werden

Wesel · Der Kartenverkauf für das Weseler Oktoberfest läuft gut. Mit einem neuem Festwirt und einer neuen Band hoffen die Organisatoren, die 2017 bei der Chaos-Veranstaltung verspielte Gunst des Publikums zurückzuerlangen.

 Auch wenn 2017 viele Oktoberfestbesucher lange auf Essen und Getränke warten mussten, ließen sich die meisten den Spaß nicht verderben.

Auch wenn 2017 viele Oktoberfestbesucher lange auf Essen und Getränke warten mussten, ließen sich die meisten den Spaß nicht verderben.

Foto: Klaus Nikolei

Die Organisatoren des 7. Weseler Oktoberfestes sind sich sicher: Die Veranstaltung, die am Freitag und Samstag, 28. und 29. September, im Festzelt an der Rheinpromenade stattfindet, wird ein Erfolg. Eine Woche, bevor es heißt „O’zapft is!“, wird am Eröffnungsabend mit 500, am Samstag dann mit mehr als 1200 Gästen gerechnet. Karten (21 Euro, inklusive zwei Wertbons zu je 4,50 Euro) gibt es an beiden Tagen an der Abendkasse.

Das mittlerweile schon fast traditionelle Volksfest muss auch ein Erfolg werden, denn nach dem Desaster von 2017 können sich Wilhelm Wegner und seine Mitstreiter von der Oktoberfest GbR (dahinter verbergen sich der Bürgerschützenverein Vorm Brüner Tor, der Schützenverein Lackhausen und der Schützenverein Vorm Clever Tor aus der Feldmark) einen weiteren Ausrutscher nicht erlauben. Vor knapp einem Jahr mussten Gäste in langen Schlangen vor der Essens- und der Wertmarkenausgabe stehen und warteten zum Teil mehr als eine Stunde auf ihre Getränke. „Das war kein Service, das war eine Katastrophe“, so Wegner. Und so manche Bank brach unter der Last der feiernden Besucher zusammen, was in sozialen Medien zu entsprechenden Kommentaren geführt hat.

 Oktoberfest-Organisator Wilhelm Wegner ist überzeugt, dass mit dem neuen Zeltwirt und der neuen Musikkapelle alles besser wird.

Oktoberfest-Organisator Wilhelm Wegner ist überzeugt, dass mit dem neuen Zeltwirt und der neuen Musikkapelle alles besser wird.

Foto: Klaus Nikolei

Wilhelm Wegner will an das alles nicht mehr so gerne erinnert werden. „Wir blicken nach vorne und haben vieles geändert“, sagt der Ehrenpräsident des Bürgerschützenvereins Vorm Brüner Tor. Der neue Festwirt Detlef Westerhoff aus Isselburg habe beispielsweise beim Oktoberfest in Bergerfurth am vergangenen Wochenende gezeigt, dass er weiß, wie man ein Zelt dekoriert und dafür sorgt, dass alle Gäste mit Leberkäse, Hendl oder Haxen verköstigt werden. Und auch das leidige Thema Wertmarkenkauf ist vom Tisch. „Die Leute zahlen bar an ihren Plätzen“, sagt Wegner. „Und die Wertmarken, die im Eintritt inbegriffen sind, können dort verrechnet werden.“

Auch wenn die neue Werbekampagne, für die die Weseler Agentur Wölffe in Zusammenarbeit mit dem Softwareentwickler bohn.media verantwortlich zeichnet, bei vielen gut angekommen ist, sieht Wilhelm Wegner noch Optimierungsbedarf. Denn: „So mancher kommt mit der bayerischen Sprache nicht zurecht und hat wenig Verständnis.“ Dazu muss man wissen, dass auf Plakaten, Flyern und im Internet mit Sprüchen wie „Hock di hera, dann samma mehra!“ für das Oktoberfest geworben wird. Übersetzt: „Setz dich hin, dann sind wir mehrere“.

Dass so mancher allein schon wegen der Band – die Gaudi-Kapelle Ruperti-Blosn aus dem bayerischen Waging am See wurde für beide Abende gebucht – eine Karte gekauft hat, auch davon ist Wilhelm Wegner überzeugt. Denn Kritik wurde auch an den Gruppen laut, die 2017 unter anderem zu viele Partyhits „vom Band“ gespielt und zu lange Pausen gemacht hätten.

Dass trotz des erfolgreichen Vorverkaufs nächste Woche kein Gästerekord wie vor drei Jahren aufgestellt wird (damals wurden mehr als 2100 Besucher gezählt), hängt nach Überzeugung der Organisatoren auch damit zusammen, dass mittlerweile in der Region in fast jeder Kommune ein Oktotoberfest gefeiert wird und damit die Konkurrenz gestiegen ist. Erfreulich auf der anderen Seite, dass sich diesmal zahlreiche große Gruppen mit bis zu 39 Mitgliedern angemeldet haben. Unter anderem auch aus Duisburg. Dass gewährleistet ist, dass alle Gruppen auch tatsächlich zusammensitzen, ist für Wegner „das Markenzeichen des Weseler Oktoberfestes“.

Während sein langjähriger Mitstreiter Ernst Berning nach den Ereignissen des vergangenen Jahres das Handtuch geworfen hat, will es Wilhelm Wegner noch einmal wissen. „Es kann nicht sein, dass man über Jahre Schützenfeste erfolgreich organisiert. Und dann kommt ein Zeltwirt um die Ecke, der keine Ahnung hat und dessen Eventmanagerin völlig beratungsresistent war.“ Man wolle zeigen, dass es auch ganz anders und vor allem viel besser gehe. „Unserer Heimatstadt Wesel mit dem Oktoberfest eine weitere Veranstaltung zu schenken, war und ist nach wie vor unser Ziel“, beschreibt Wegner das, was ihn und auch Rolf Lüttig (Vorm Clever Tor) antreibt.

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