Wesels Bäderchef Martin Christoph bei der CDU Erste Vorentwürfe zeigen Kombibad
Wesel · Bäderchef Martin Christoph hat als Gastredner bei der Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes erstmals öffentlich Vorentwürfe des geplanten Kombibades am Rhein präsentiert. Die Mehrheit zeigte sich begeistert.
Nicht nur Wesels Bäderchef Martin Christoph, sondern auch CDU-Stadtverbands-Chef Sebastian Hense und CDU-Fraktionschef Jürgen Linz mussten immer wieder betonen, dass die bei der Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes gezeigten Bilder des Kombibades lediglich Teil einer Vorentwurfsplanung sind. „Bitte fragen Sie nicht nach der Fliesengröße oder -farbe. Und vieles in der Optik kann noch geändert werden“, sagte Jürgen Linz bei der Versammlung im Bürgerschützenhaus, An de Tent, am Mittwochabend. Und doch gab die Präsentation mehr als nur einen Vorgeschmack auf das ehrgeizige Projekt, das in den nächsten Jahren direkt am Weseler Freibad für mehrere Millionen Euro entstehen soll. „Denn der Baukörper“, sagte Linz, „der wird so ähnlich kommen.“
Dass die Lage direkt am Rhein einfach unschlagbar ist und auch auswärtige Besucher locken wird, daran hatte am Mittwoch niemand Zweifel. Wer allerdings geglaubt hat, dass man künftig aus dem Hallenbad direkt ins Freibad schwimmen kann, der wurde von Martin Christoph eines Besseren belehrt. „Das wird es nicht geben“, sagte er. Die Energiekosten wären dann einfach zu hoch. Auch wird das Kombibad, das über einen großzügigen Saunabereich und eine Gastronomie verfügen soll, eher ein Sportbad und weniger ein Spaßbad.
In dem gezeigten Vorentwurf, der als Berechnungsbasis für das dringend erforderliche Strömungsgutachten gedient hat, sind neben einem 25-Meter-Sportbecken mit acht Bahnen noch ein Kurs- und Familienbecken zu sehen. Nicht nur aus den Becken soll man später einmal einen Blick auf den Rhein werfen können, sondern auch aus der Sauna. „Das das Bad Panoramascheiben haben wird, das ist uns wichtig“, betonte Hense. Der hatte vor zwei Jahren zusammen mit Linz unter anderem die Baustelle des Kombibades in Kleve besucht und dort von Experten gehört, dass die Lage des Weseler Kombibades ein absolutes Alleinstellungsmerkmal sei und als ernsthafte Konkurrenz gesehen wird.
Begeistert von dem Entwurf zeigte sich vor allem der frühere Bäder-Chef Herbert Storm. „Hier wird mein alter Traum verwirklicht. Wir hatten Mitte der 90er Jahre ähnliche Überlegungen angestellt.“ Doch wegen der fehlenden finanziellen Möglichkeiten habe man den Wunsch nicht realisieren können. Storm wünschte Christoph alles Gute und verwies darauf, sich möglichst frühzeitig um Mittel aus EU-, Bundes- oder Landesfördertöpfen zu kümmern.
Mehrfach meldete sich Helmut Conrads zu Wort. Unter anderem macht er keinen Hehl daraus, dass ihm die Planung „etwas zu nüchtern“ sei. „Da fehlt was. Es sollte ein Bad werden, von dem die Leute sagen: ,Das ist der Hammer’“. Martin Christophs Antwort darauf: „Wenn wir das gleiche machen wie andere Bäder – beispielsweise wie das Bahia in Bocholt –, dann sind wir nicht attraktiv. Und wie gesagt, es ist nur ein Vorentwurf.“ Conrads war damit zunächst zufrieden.
Besonders interessant waren für die Anwesenden die Bilder, die zeigten, dass das neue Bad inklusive Sauna und Verwaltung auch bei einem Jahrhunderthochwasser nicht volllaufen wird, auch wenn das Freibad längst überflutet ist. Um das zu erreichen, soll das Objekt auf einer leichten Anhöhe errichtet werden – nach dem Vorbild des benachbarten Welcome-Hotels.
Während der Versammlung ging Hense auch auf die bevorstehende Europawahl ein. Er forderte die Zuhörer auf, am Sonntag ihre Stimme abzugeben. Sollte jemand nicht sein Kreuz bei der CDU machen, dann doch wenigstens bei einer der anderen demokratischen Parteien. „Wir müssen für Europa kämpfen, das für Wohlstand, Frieden und wirtschaftlichen Aufschwung steht“, so Hense. Wichtig sei, den Rechten nicht das Feld zu überlassen, die „Unfrieden schüren. Mit denen wird die CDU nicht zusammenarbeiten.“