Wesel Neues Futtermittelwerk im Stadthafen

WESEL · Die Delta-Port-Hafengesellschaft hat das frühere Areal des 2017 abgebrochenen RWZ-Speichers verkauft. Auf dem gut 15.000 Quadratmeter großen Grundstück soll eine Futtermittelfabrik errichtet werden.

 Auf dem 15.000 Quadratmeter großen Areal an der Hafenstraße im Stadthafen soll ein neues Futtermittelwerk entstehen.

Auf dem 15.000 Quadratmeter großen Areal an der Hafenstraße im Stadthafen soll ein neues Futtermittelwerk entstehen.

Foto: Klaus Nikolei

Mehrere Monate hat es gedauert, bis Delta-Port den Verkauf des ehemaligen RWZ-Areals an der Hafenstraße unter Dach und Fach gebracht hat. Nun ist klar: Auf der gut 15.000 Quadratmeter großen Fläche entsteht ein Neubau. Zwar möchte Delta-Port-Chef Andreas Stolte noch nichts über den Käufer und dessen Projekt sagen und verweist auf einen offiziellen Termin Mitte August. Doch wie unsere Redaktion erfahren hat, wird auf der im Stadthafen ein Futtermittelwerk mit mehreren Silos errichtet. Über einen entsprechenden Bauvertrag werde bei der Stadtverwaltung diskutiert, heißt es. Wobei sich bei der Stadt nicht zur der Neuansiedlung äußern möchte, weil dies mit Delta-Port so abgesprochen sei, heißt es.

Noch Ende 2016, als der Abriss schon beschlossene Sache war, hatte vieles darauf hingedeutet, dass ein Interessent aus dem Bereich Schüttguter das Rennen um das Filetstück am Wasser machen würde.

Die kürzlich an der Spundwand stattgefundenen Arbeiten haben übrigens nichts mit der Neuansiedlung zu tun. „Dort wurde lediglich die Fläche so hergerichtet, dass dort Schüttgut gelagert und auf Schiffe verladen werden kann“, erklärt Stolte. Aktuell sind Bauarbeiter damit beschäftigt, die Voraussetzungen für die Errichtung eines Flutlichtmastes zu schaffen.

Mit dem Bau eines Futtermittelwerkes dürfte das letzte Fünkchen Hoffnung erlöschen sein, dass das freigewordene Areal womöglich doch für attraktive Wohnbebauung oder Gastronomie hätte genutzt werden können. Ideen in diese Richtung, die in den vergangenen Jahren immer mal wieder diskutiert wurden, wurden stets mit dem Hinweis abgeschmettert, dass es sich bei dem Stadthafen um einen Industriehafen handelt mit mehreren Grundstückseigentümern und unterschiedlichen Interessen gibt.

In dem ehemaligen RWZ-Speichergebäude, das 1962 als Kraftfutterwerk errichtet wurde und in dem in Hochzeiten bis zu 150 Mitarbeiter beschäftigt waren, prägte bis 2017 die Silhouette der Stadt. Die zuletzt stark sanierungsbedüftige Raiffeisen Waren-Zentrale wurde in den vergangenen Jahren nur noch als Umschlagplatz genutzt. Sprich: Landwirte aus der Region lieferten Weizen und Mais zur Hafenstraße. Das Getreide wurde dort in Binnenschiffe verladen. Oder aber Futtermittel wie Soja wurde per Schiff aus den Niederlanden angeliefert und in dem Speicher gelagert.

Die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein Main hatte nach dem Abriss im vergangenen Herbst das Areals „besenrein“ an die Hafengesellschaft übergeben. Die rund 80.000 Tonnen Beton und Schutt landeten damals übrigens nicht auf einer Deponie, sondern wurden an geeigneter Stelle wiederverwendet.

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