Wesel Werbe-Wildwuchs eindämmen

Wesel · Lieblos aufgehängte Info-Banner im Stadtgebiet ärgern viele. Citymanager Thomas Brocker will reagieren und denkt über die Aufstellung von Hinweistafeln für Veranstaltungen nach. Die haben sich in Weeze bewährt.

Immer wenn Wesels City-Manager Thomas Brocker an der Oberdorfstraße vorbeifährt, ärgert er sich über die lieblos an zwei Holzmasten angebundene Info-Banner, die nicht selten auf Veranstaltungen hinweisen, die längst vorbei sind. Der erste Eindruck, den Fremde so von Wesels Eingangstor bekommen, könnte schlechter kaum sein. Mehrfach ist Brocker in jüngster Vergangenheit von Bürgern auf den Missstand hingewiesen worden.

Jetzt will er handeln. Zusammen mit dem Team Stadtwerbung und dem Weseler Ordnungsamt arbeitet der Citymanager an einem Konzept, wie an Wesels Einfallstraßen künftig öffentlichkeitswirksam auf relevante Veranstaltungen hingewiesen werden kann. "Wir sind erst am Anfang, führen diverse Gespräche. Auch mit Vertretern anderer Städte, um zu erfahren, wie man das Problem dort gelöst hat", sagt Brocker.

Es gibt keine Richtlinie

Dass das Thema endlich einmal angepackt werden muss, dieser Meinung ist auch Teamleiter Helmut Kluthe, im Rathaus zuständig für Verkehrsangelegenheiten. Auf die Frage, wer eigentlich entscheidet, welche Banner wie lange an den Stangen Oberdorfstraße oder Schermbecker Landstraße (Höhe Hammer/Aldi) hängen, sagt er: "Da gibt es keine Richtlinie. Eigentlich sind die Masten für Hinweisbanner wie ,Schule hat begonnen'". Nicht selten sind es Schützenvereine, deren telefonische Anfragen vom Ordnungsamt wohlwollend behandelt werden. Kluthe: "Ein Konzept gibt es nicht. Wir dulden die Plakate nur."

Wie mit Hilfe von fest installierten, so genannten Veranstaltungshinweisanlagen niveauvoll auf Märkte, Feste, Konzerte, Sport- und Karnevals-Großveranstaltungen an Ortseingängen geworben wird, zeigt seit Jahren die Gemeinde Weeze.

"Wir hatten natürlich auch das Problem der wilden Plakatierung", erklärt Khalid Rashid, Chef des Fremdenverkehrsbüros Weeze. Zusammen mit Politik und Verwaltung hat er im Rahmen eines Marketingprojektes ein Konzept erarbeitet und 2001 die erste von mittlerweile fünf verschieden große Tafeln mit auswechselbaren Hinweisschildern aufgestellt. Kosten pro Großanlage: 2500 Euro. "Wir haben mittlerweile Anfragen von vielen Städten, die von unseren Anlagen begeistert sind und Tipps haben möchten", sagt Rashid. Bei der Finanzierung griff die Sparkasse der Gemeinde unter die Arme.

Die Kosten pro auswechselbarem Schild mit Folienbeschriftung beziffert er auf 255 Euro. Das sei gut angelegtes Geld, sagt Rashid. "Denn gute Veranstaltungen müssen auch gut verkauft werden." Und wenn Wesels Citymanager nähere Informationen wünsche, könne er ruhig anrufen. Ein Angebot, auf das Thomas Brocker sicher zurückkommen wird.

(RP)
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