Wesel Wer geht ins Duell mit Meesters?

Wesel · NRW-Neuwahlen: Die CDU muss einen Kandidaten für den Wahlkreis Wesel III suchen. Norbert Neß aus Hamminkeln bringt sich ins Gespräch. Norbert Meesters (SPD) will's nach dem frühzeitigen Aus noch einmal wissen.

 Beginnt ab sofort mit dem Wahlkampf: Norbert Meesters.

Beginnt ab sofort mit dem Wahlkampf: Norbert Meesters.

Foto: Bernd Schaelte

Gerade hatte SPD-Landtagsabgeordneter Norbert Meesters stolz verkündet, dass seine politisches Aufgabenfeld um den Bereich Schule angewachsen sei. Nun steht der 54 Jahre alte Genosse aus Wesel wie die gescheiterte rot-grüne Landesregierung ganz ohne Job da und muss sich nach nur knapp zwei Jahren neu bewerben.

 Hält sich für kompetent, politisch erfahren und gut vernetzt: Norbert Neß.

Hält sich für kompetent, politisch erfahren und gut vernetzt: Norbert Neß.

Foto: Bosmann, Jürgen

An seinem Willen dazu lässt er keinen Zweifel: "Für mich beginnt heute der Wahlkampf." Anfang Mai sollen die Bürger in NRW ihre Stimme abgeben. Meesters verschwendet keinen Gedanken an eine Niederlage. "Die SPD kann Wahlkampf".

Ein umkämpftes Terrain

Es könnte knapp werden. Vor zwei Jahren waren's gerade mal 629 Stimmen, die im Wimperschlag-Finish gegen CDU-Mann Wolfgang Hüsken den Ausschlag gaben. "Die Zahl vergisst man nicht so leicht", so Meesters. In der CDU gibt es mit Norbert Neß (40) aus Hamminkeln einen, der's sich "zutraut", dafür zu sorgen, dass Meesters draußen bleiben muss. Er steht seit Sommer an der Spitze des mit 428 Mitgliedern stärksten Stadtverbandes im Bezirk und hat in kurzer Zeit beachtliches Profil entwickelt.

Selbstbewusst geht er die neue Lage an: "Als größter Stadtverband ist es unser Selbstverständnis, einen eigenen Kandidaten für den Wahlkreis Wesel III aufzustellen." Neben dem ehemaligen Landtagsabgeordneten Wolfgang Hüsken hält Neß auch sich selbst für "kompetent, politisch erfahren und vielfältig vernetzt". Neß denkt, dass die Kandidatenfindung zwar "schnell, aber nicht übereilt" erfolgen müsse. Er hat den Wahlkampf eröffnet: "Meesters hat außer Negativschlagzeilen in Sachen Diätenerhöhung nichts gebracht."

Die Junge Union Hamminkeln ist startklar für Straßenwahlkampf: "Umfall-Meesters!". CDU-Kreisvorsitzende Marie-Luise Fasse (63), als Nachrückerin erst seit vier Wochen wieder im Landtag, will umgehend mit Stadt- und Gemeindeverbänden Kontakt aufnehmen, um die Partei für den "kurzen, knackigen Wahlkampf" aufzustellen. Ihr Vize Christian Hötting, Chef der Schermbecker CDU, möchte seinen Namen noch nicht nennen. "Die Partei muss einen Kandidaten finden, der auch in Finanzfragen brilliert. Ob ich das bin, kann ich nicht sagen."

Auch Wesels CDU-Parteichef Dr. Heinz-Gerd Schott meldet noch keine Ansprüche an. Bernd Reuther, neuer FDP-Parteichef Wesels, hofft, "dass die Wähler es honorieren, dass wir im Landtag konsequent gegen die Verschuldungspolitik votiert haben". Er hofft auf einen zugkräftigen Spitzenkandidaten, der die Liberalen aus dem Tief zieht. Seine Idee: Ex-General Christian Lindner.

(jul)
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