Wesel Wenn Bislikse "chinesisch äten gehn"

Wesel · Beim Plattdeutschen Abend in Bislich gab's wieder reichlich zu lachen.

Schon eine Stunde, bevor sich der erste Vorhang auf der Bühne öffnete, war der Saal der Gaststätte Pooth komplett gefüllt. Die Bislicher lieben halt ihren "Plattdeutschen Abend", bei dem die Mundart-Gruppe des Dorfes wieder ein unterhaltsames Programm auf die Beine gestellt hatte. Und zwar in der "Modersprook", wie Norbert Nakath es zu Beginn in einem Gedicht zum Besten gab. Nakath war zum ersten Mal mit von der Partie und lieferte gemeinsam mit Ursula Bruns gleich ein Highlight des Abends.

In bester Loriot-Manier, nur eben im plattdeutschen Dialekt, konnte sich das Ehepaar nicht darauf einigen, ob und welche Pizza denn nun bestellt werden sollte. Da liefen dem einen oder anderen Besucher die Tränen vor Lachen über die Wangen.

Nicht weniger amüsant war der Auftritt von Klaus Grootens, der als ewiger "Jonggesell ne Frau sükkt", aber nicht weiß, wie er das weibliche Geschlecht ansprechen soll. Tagein, tagaus, besucht er die Kneipe des Ortes, bis plötzlich genau dort seine "Traumfrau" (Karola Batzke) auftaucht. Vom Wirt (Willi Kock) animiert, ringt er sich am dritten Tag ihres Erscheinens endlich dazu durch, nachdem sie gerade von der Toilette der Gaststätte an ihren Tisch zurückgekehrt ist. Sein "Wors do kacken?" ging allerdings im schallenden Gelächter der rund 200 Besucher unter. Ebenfalls sehr lustig waren die beiden Schwestern Ilse Kühnen und Luise Kresken, die sich zum "Ahle Belder kieken" verabredet hatten und dabei manche Anekdote aus ihrer Vergangenheit hervorkramten.

Oder aber der Besuch von Stefan Lamers und Irmgard Kubasch in einem chinesischen Restaurant. Mit den dortigen Gepflogenheiten war das Duo doch reichlich überfordert. Die gereichten Stäbchen kommentierte Lamers wie folgt: "Wat ist dat dann? Brengs do ons glick ock noch en Trommel?" Und dann war da noch Inge Lange, die unter dem Beschluss der Regierung, verheiratete Frauen, die auch nach fünf Jahren noch kein Kind geboren haben, einen Regierungsbeamten geschickt bekommen, der dann für Abhilfe sorgen soll, zu leiden hatte. Doch statt des Beamten steht plötzlich ein Fotograf (Hugo Lemken) vor der Tür, der sich lediglich in der Hausnummer geirrt hat. Die folgende Unterhaltung zwischen den beiden sorgte für jede Menge Lacher.

Gelacht wurde ohnehin reichlich an diesem Abend, den auch Heinz Bienen-Scholt, Agnes Giesen, Bernhard Nakath, Berni Droste, Bernhard Terlinden sowie Moderator Heiner Nunnendorf mitgestalteten. Während die Bühne zwischen den Sketchen immer wieder liebevoll umgestaltet wurde, sorgten die Niederrheinmusikanten für Unterhaltung.

Und weil der Plattdeutsche Abend in Bislich so beliebt ist, gab's gestern noch den zweiten Auftritt der Mundart-Gruppe im erneut gut gefüllten Saal bei Pooth. "Van alles wat ob Bisliks Platt" - das funktioniert im Deichdorf eben ganz hervorragend.

(me)
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