Wesel Weniger Kunden wegen Umbau

Wesel · Die Verschönerung der Fußgängerzone ist im Gange. Zwar melden Citymanager und Stadt "keine Probleme", doch Geschäftsleute klagen über Umsatzrückgänge. Gleichwohl freuen sich Händler und Passanten auf die neue "Meile".

Vor gut einer Woche ist der Startschuss zur Umgestaltung der Fußgängerzone zwischen Kreuzstraße und Leyensplatz gefallen. Seither bilden Bauzäune in der Mitte der Straße eine lange Schneise. Sitzbänke, Radständer, Abfallbehälter, Pflanzkübel – nichts ist mehr da. "Um vernünftig arbeiten zu können", sagt Bauleiter Sascha Herud von der Borkener Firma Beckmann Landschaftsbau, "muss zunächst alles Inventar raus."

City-Manager Thomas Brocker, der sich gestern mit Herud und den Rathaus-Mitarbeitern Ulrich Waldeyer (Leiter Projektgruppe Fußgängerzone) und Raimund Gödde (Bauüberwachung) zu einer Besprechung traf, freut sich, das bislang alles vergleichsweise reibungslos abgelaufen ist. "Wir haben keinerlei Beschwerden gehört. Weder von Händlern, noch von Passanten." Der Bitte eines Pizzabäckers, den Bauzaun etwas weiter von seinem Geschäft wegzurücken, sei man schnell gefolgt.

Wiesel als Baustellen-Maskottchen

Um Passanten schnell und unterhaltsam klar zu machen, wie die Umgestaltung in den nächsten Monaten vonstattengehen soll, hat Brocker einige Ideen, über die er aber noch nicht sprechen will. Nur so viel: "Am 3. April werden Straßenkünstler die Bauzäune verschönern. Und dann haben wir ein dralles Wiesel entworfen, mit dessen Hilfe wir die eine oder andere Geschichte rund um die Baustelle machen werden."

Pflaster wird bald produziert

Bevor das neue Pflaster verlegt wird, wird noch einige Zeit vergehen. "In drei Wochen soll die Produktion der Steine beginnen", weiß Gödde. Ende August soll der erste Bauabschnitt fertig sein. Nur die neuen Bäume (amerikanische Eschen) werden erst im Herbst gepflanzt.

Eine Mitarbeiterin des Reformhauses Goll freut sich darauf ganz besonders. "Dass die blühenden alten Bäume wegmussten, ist schon schade. Wenn aber am Ende die Fußgängerzone schöner und Wesel dadurch attraktiver wird, muss man das so hinnehmen", sagt sie. Durch den Lärm der Baumaschinen vor ihrer Tür fühlt sie sich genervt. "Man muss die Kunden, deren Zahl deutlich weniger geworden ist, teils anschreien, damit sie einen verstehen." Markus Münnich von Wohntrend nebenan ist von der Situation nicht begeistert, bleibt aber gelassen: "Der Umbau ist nötig. Wir freuen uns, wenn am Ende alles schöner ist." Dieser Meinung schließt sich Margret Kompholz an, die mit ihrer Schwester aus Meppen in der City unterwegs ist. "Das ist für Passanten und Händler schon unangenehm. Aber wenn's schöner werden soll, muss die Baustelle einfach sein."

(RP)
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