Hamminkeln Weltneuheit: Christstollen mit Malztrunk

Hamminkeln · Regionaler Genuss: Bäckerei und Konditorei Winkelmann präsentiert einen Neuling aus der Backstube: einen Stollen, dessen Früchte in Malztrunk eingelegt werden. Das Dunkelbier kommt aus dem Hause Feldschlösschen.

 Kostproben für eine Weltneuheit (v.l.): Matthias und Lena Winkelmann, Bäckermeister Detlef Giesen, Hedwig Winkelmann und Helmut Ebbert von der Feldschlösschen-Brauerei

Kostproben für eine Weltneuheit (v.l.): Matthias und Lena Winkelmann, Bäckermeister Detlef Giesen, Hedwig Winkelmann und Helmut Ebbert von der Feldschlösschen-Brauerei

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Das Malzkornbrot ist aus den Regalen bei Bäcker Winkelmann verschwunden. Davon haben aber vermutlich nur Liebhaber was mitbekommen. Denn Malz im Brotteig ist so ungewöhnlich nicht. Gestern aber präsentierte Bäckermeister Detlef Giesen in der Dingdener Backstube eine regionale Weltneuheit zur Weihnachtszeit: einen Christstollen auf Malzbierbasis. Und weil das Gute meist so nah liegt, hat der innovative Bäckereibetrieb mit Filialen in Dingden, Brünen, Mehrhoog und Hamminkeln in der Feldschlösschen-Brauerei einen idealen Partner gefunden.

"Eigentlich wird Stollen nur mit Alkohol angerichtet", sagt Chefin Hedwig Winkelmann, "aber wir wollten mal ausprobieren, auch ohne Prozente auszukommen." Die "Proben im Laboratorium" verliefen vielversprechend. Die ersten Kostproben für die Ladentheke sind da. Echt lecker. Detlef Giesen war anfangs skeptisch, ob es Rosinen, Orangeat und Zitronat auch bekommt, in alkoholfreiem Malzbier eingelegt zu werden statt in Milch mit einer Dosis feinstem Grappa. Die Herausforderung ist geglückt.

Für Helmut Ebbert, Vertriebschef der Feldschlösschen-Brauerei, ist das keine große Überraschung: "Denn wie in der Bäckerei verwenden wir in der Brauerei nur die allerbesten Rohstoffe." Herauskommt ein unverwechselbarer "Malztrunk", so die offizielle Bezeichnung, der Kenner wie Laien seit vielen Jahren immer wieder überzeugt. Basis ist ein Braugerste, die für die Mälzung eine optimale Qualität haben müsse. Die Bernsteinfarbe, die dem Trunk sein tiefes Dunkel, fast Schwarz beschert, entsteht bei der Röstung. Die verleiht dem Malztrunk aus dem Hause Feldschlösschen den typischen, etwas rauchigen Geschmack im Abgang. Nachdem Malz aus Hamminkeln in ambitionierten Küchen längst angekommen ist — zum Anrichten exzellenter Soßen bei Wild etwa — hat es nun den spannenden Schritt in Backstube geschafft.

Für Helmut Ebbert schließt sich der Kreis zu seiner Kindheit. "Unsere Oma hat uns viele Wochen vor Weihnachten immer ein Paket mit einem Stollen geschickt", so erzählt er. "Und da der so ein tolles Aroma verströmt, mussten wir Kinder nur unserer Nase folgen, um zu sehen, wo er aufbewahrt wird."

Die Krönung des Hamminkelner Malz-Stollens liegt zwischen den Fingern von Bäckermeister Giesen. Reine Handarbeit von Anfang bis Ende ist selbstverständlich. Hedwig Winkelmann ist überzeugt: "Die Liebe zum Produkt, die kann man schmecken." Die Reaktionen auf den Neuling für den Gabentisch fallen überzeugend aus, auch wenn Verkäuferinnen als Vorkoster befangen sind. "Die müssen hundertprozentig hinter den Dingen stehen, die über die Ladentheke gehen", sagt die Chefin. Erst recht, wenn der Stollen null Prozent hat.

Aber auch die klassischen Stollen bleiben im Programm. Damit der Kunde eine Wahl hat.

(RP)
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