Wesel Weinfest von der Sonne verwöhnt

Wesel · Das 3. Weinfest am Berliner Tor erlebte große Resonanz. Bei sehr angenehmem Wetter ließen es sich Hunderte von Besuchern schmecken. Das Angebot stimmte. "Die Leute wissen oft sehr genau, was sie wollen", sagen die Winzer.

 Das Weinfest am Berliner Tor entwickelt sich zum Publikumsrenner. An diesem Wochenende genossen Hunderte von Besuchern das Angebot von sieben Winzern in den Sommerferien. Natürlich bewegte auch das wärmende Wetter zum Besuch.

Das Weinfest am Berliner Tor entwickelt sich zum Publikumsrenner. An diesem Wochenende genossen Hunderte von Besuchern das Angebot von sieben Winzern in den Sommerferien. Natürlich bewegte auch das wärmende Wetter zum Besuch.

Foto: ekkehart malz

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Um edle Rebsorten zu genießen, muss man nicht in die Weinanbaugebiete reisen. Beim 3. Weinfest am Berliner Tor boten Weingüter ihr breites Programm guter Tropfen an, von Merlot über Grauer Burgunder bis zum Chardonnay. Auch das Wetter spielte mit. Die Resonanz — zum Beispiel am Samstagabend — war enorm. Der Bedarf für eine Veranstaltung wie das Weinfest ist in Wesel offenbar vorhanden.

Urlaubsstimmung kam auf

Im geselligen Gespräch in der Sonne sitzen, ein Glas mit köstlichem Rebensaft vor sich — da kam Urlaubsstimmung auf. "Wir finden es schön, dass das Weinfest jedes Jahr stattfindet. Wir treffen Freunde und haben hier schon so nette Leute kennengelernt", berichteten Elsbeth und Wilhelm Schön.

Auch Eleonore und Gerd Röhrig kommen jedes Jahr wieder, wenn die Weingüter in Wesel ihre Zelte aufschlagen. "Wir trinken gerne Wein. Wichtig sind der Geschmack und die Rebsorte", so Gerd Röhrig. Diesmal hatte sich das Ehepaar für einen Rivaner entschieden. "Bei warmem Wetter bevorzugen die meisten gekühlten Weißwein", sagte Karl-Friedrich Weyl.

Der Inhaber vom Weingut Weyl in Weinsheim hatte eine kleine Besonderheit im Programm: "Blütenzauber" heißt sein lieblicher Weißwein, der eigentlich eine traurige Hintergrundgeschichte hat. "Durch den Frostschaden im letzten Jahr hatten wir mit zehn Prozent Ernteertrag zu wenig Menge, um einen eigenständigen Wein daraus zu machen", erklärte Weyl. Aus der Not machte der Weinbauer eine Tugend und kelterte aus den verbliebenen Trauben den "Blütenzauber", dessen Aroma ihn an den blühenden Garten seiner Mutter erinnert.

Beim Weinfest in Wesel ist Weyl schon von Anfang an dabei. "Die Weseler sind ausgewiesene Weinkenner", findet der Winzer. Aber auch für den Geschmack von Biertrinkern hatte er passende Weine im Angebot. "Gerade diejenigen, die herbes Bier trinken, mögen eher süße Weine", berichtete Weyl. "Ich trinke gerne mal ein Glas, am liebsten Weißen Burgunder", erzählte Peter Hoogen. Auch er zählt sich eher zu den Biertrinkern, der aber auch einen guten Wein nicht verschmäht.

Im Fachhandel kauft der Weseler je nach Jahreszeit andere Weine. "Das Angebot im Discounter ist auch gar nicht schlecht. Man muss sich nur an die richtige Sorte herantasten", so Hoogen. "Die Leute wissen teilweise sehr genau, was sie wollen", erzählte Michael Runkel vom Weingut Eberle-Runkel in Appenheim. Für Wein-Neulinge stelle sich meist zuerst die Grundsatzfrage: Weiß oder Rot. Wer Geschmack und Genuss wählen ließ, konnte nicht falsch liegen.

(krsa)
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