Wegen des Corona-Lockdowns Weltladen bietet einen Lieferdienst für Kunden an

Wesel · Die ehrenamtlichen Esperanza-Mitarbeiter nehmen Bestellungen entgehen und bringen die gewünschten Produkte dann sogar bis zur Haustür. Die Nachfrage ist groß.

 Annette Becker kauft bei Michael Overhoff im Weltladen Esperanza ein. Das Geschäft ist auch während des Lockdowns am Mittwoch und Samstag für wenige Stunden geöffnet.

Annette Becker kauft bei Michael Overhoff im Weltladen Esperanza ein. Das Geschäft ist auch während des Lockdowns am Mittwoch und Samstag für wenige Stunden geöffnet.

Foto: Lars Fröhlich

Corona hat auch beim Weltladen Esperanza Spuren hinterlassen. Am Samstagmorgen steht hier immer Michael Overhoff hinter dem Ladentisch. Wie seine Mitstreiter ist er ehrenamtlich für den fairen Handel unterwegs – und das „unterwegs“ ist durchaus wörtlich zu nehmen, hat doch der Weltladen coronabedingt einen Lieferservice aufgebaut.

Menschen können anrufen, Mitarbeiter machen sich mit den gewünschten Produkten auf den Weg. An Tagen, an denen der Laden nicht geöffnet ist, wird der Anrufbeantworter abgehört und dann ausgeliefert. „Viele scheuen das Sprechen auf den Anrufbeantworter“, sagt der 60-Jährige. Aber in den meisten Fällen fällt doch eine Bestellung an. Vor allem viele Stammkunden bleiben dem Laden trotz Lockdown treu.

Für Telefonphobiker gibt es in diesem Lockdown jedoch auch eine Alternative: Mittwochs und samstags, immer zu den Marktzeiten, hat der Weltladen geöffnet. Angesichts der doch leereren Innenstadt versprechen sich die Macher des Geschäftes zu diesen Zeiten noch die beste Auslastung – offenbar zu Recht. „Zu Beginn und gegen Ende des Marktes ist hier viel los“ erzählt Overhoff. Lediglich die etwas versteckte Lage des Ladens sorge dafür, dass nicht alle direkt auf das Angebot von „Esperanza“ aufmerksam werden.

Seit einigen Wochen gibt es den Weltladen auch mit einem eigenen Kanal auf Instagram. Und das wirkt sich bereits aus. „Ich habe den Eindruck, dass mehr jüngere Leute sich für unser Angebot interessieren“, erzählt Overhoff. Auch für die Zeit nach Corona wollen die Macher des Ladens dort weiter präsent sein.

Und dann klingelt plötzlich das Telefon: Grüner Tee, Nüsse und Gewürze werden am frühen Nachmittag noch den Besitzer wechseln. Die Lieferung wird bar bezahlt. „Ich muss erst in Flüren ausliefern, dann komme ich zu Ihnen“, versichert Michael Overhoff seiner Kundschaft am anderen Ende des Hörers.

(CBR)
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