Hauptausschuss in Hamminkeln Die Müllentsorgung wird im nächsten Jahr teurer

Hamminkeln · Der Hauptausschuss erhöht den Kilopreis für das Hamminkelner Abfallentsorgungssystem. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Grünschnittannahme an der Güterstraße. Auch die Gebühr für die Blaue Tonne steigt.

 In der Abfallsortieranlage Asdonkshof landet auch der Grünschnitt aus Hamminkeln.

In der Abfallsortieranlage Asdonkshof landet auch der Grünschnitt aus Hamminkeln.

Foto: Evers/Gottfried Evers

Die Stadt, die Bürger und das Müllwiegesystem: Wenn die Politik sich mit den Abfallgebühren und dem speziellen Hamminkelner System beschäftigt, ist immer eine ausgiebige Diskussion drin. Das war jetzt im Haupt- und Finanzausschuss der Fall. Während die Gebührenrechnung für Kämmerer Robert Graaf eine simple Dreisatzrechnung ist, stecken schwierige Details zum Beispiel im Grünschnitthaufen, der wöchentlich an der Güterstraße abgegeben und dann nach Asdonkshof gekarrt wird.

Der Kassenhüter der Stadt gab sich „seit Jahren als Befürworter von Gebühren beim Grünschnitt“ zu erkennen, was aber im (aufgelösten) Arbeitskreis Abfall mit der Politik keine Zustimmung fand. Der Bürger muss 2022 jedenfalls mehr bezahlen, denn die Grundgebühren für die Gefäße als auch die Gewichtsgebühr werden teurer. Grund sind steigende Abfallmengen plus Fehlbeträge aus dem Vorjahr. Damit erlebt der Bürger eine Schaukelgebühr, zuletzt war sie zurückgegangen. Hamminkeln sei nun im Kreis Wesel die einzige Stadt, deren Müllabfuhr teurer wird, während alle anderen Kommunen die Preise senken, heißt es.

Der Kilogrammpreis für den Restmüll steigt über der Freimenge von 49 auf 54 Cent pro Gefäß. Ebenso steigen die Grundgebühren – Beispiel 120-Lliter-Mülltonne: Sie kostet 2022 bei einem Plus von 15 Euro nun 123 Euro. Unter anderem hat das damit zu tun, dass im Grünschnitt- und im Biomüllbereich erheblich mehr Mengen zusammenkamen. Johannes Flaswinkel (Grüne) fand die bürgerfreundliche Gangart dennoch gut. „Bei uns wird zügig Grünschnitt abgeliefert. In Wesel gibt es am Wertstoffhof durch das Gebührenkassieren oft lange Schlangen bis zur Durchgangsstraße.“ Das ist schön, aber am Ende zählen die Kosten. Im vergangenen Jahr hatte die Gebühr heftig den Rückwärtsgang eingelegt, weil im Entsorgungszentrum Asdonkshof die Abschreibung geendet war.

Jetzt wird durch die Einführung der Sammlung in den Ortsteilen und steigende Abfallmengen eine Kostensteigerung um 90.000 Euro auf insgesamt 691.000 Euro vermeldet. Der Fehlbetrag von knapp 123.000 Euro aus dem Jahr 2020, der ebenfalls von steigenden Mengen bei Grünschnitt und Biomüll verursacht war, verschlechtert ebenfalls die Bilanz. Auch beim Restmüll geht die Tendenz nach oben und liegt für das laufende Jahr über den erwarteten Mengen. Bei höheren Entsorgungskosten wird durch die Gewichtsberechnung aber mehr Geld eingenommen.

Bei der Altpapierentsorgung gab es einen Einnahmerückgang bei dem Rohstoff. Erstmals wurde für 2021 nach 13 Jahren wieder eine Gebühr für die blaue Tonne eingeführt. Jetzt wird mit einem Euro mehr maßvoll auf 5,79 Euro für das 240-Liter-Gefäß erhöht. „Jetzt schon wird sie teurer. Die blaue Tonne sollte sich eigentlich rechnen und gebührenfrei sein“, merkte Helmut Wiesniewski (USD) im Hauptausschuss an.

Doch der dickste Posten in der Gebührenkalkulation ist die von der Stadt Hamminkeln für das Jahr 2022 erhöhte Müllgewichtsmenge von 1,35 Millionen Kilogramm, die sich im Hamminkelner System als höherer Kilopreis niederschlägt. Für dieses Jahr waren nach Abzug der Freimengen noch 1,26 Millionen Kilogramm kalkuliert worden. Dieser Wert wird deutlich größer: Rechnet man die Freimengen hinzu, kommt der Gesamtrestmüll nächstes Jahr knapp an die Zwei-Millionen-Kilogramm-Grenze.

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