Notwendig ist die Sanierung, weil sich durch ständige Witterungseinflüsse die Oberflächen abgerieben haben. Dadurch konnten Pflanzensamen, Gräser und Wurzeln eindringen, die dann Fugen gesprengt haben. Weil auch Ziegelteile auf- oder abgebrochen sind, kann Wasser ins Mauerwerk eindringen, das zu weiteren Schäden führt, insbesondere bei Frostwetter. Für die Durchführung der Sanierung sind 180.000 Euro in den Haushalt eingestellt.

Wenn das Gerüst aufgebaut ist, wird das Mauerwerk vom Bewuchs befreit. Anschließend werden Fugen und Mauerwerk gereinigt. Beschädigte Steine werden ausgetauscht, dann werden die Fugen erneuert. Für die Baustelle wird der ausführenden Firma eine Fläche neben der Baeckerey (Stadtarchiv) zur Verfügung gestellt.

Die Weseler Zitadelle ist eine der größten erhaltenen Festungsanlagen des Rheinlandes. Sie wurde zwischen 1688 und 1722 nach Plänen von Johan de Corbin in Form eines fünfzackigen Sternes angelegt, wobei jede Zacke eine Bastion darstellte. Die Zitadelle war der Kern der Festung. In den Jahren 1919/1920 wurden infolge der nach dem Ersten Weltkrieg durch die alliierten Streitkräfte angeordneten Entmilitarisierung des Rheinlandes auch die Festungswerke der Zitadelle zu einem großen Teil zerstört.

Heute wird die Zitadelle als Kulturzentrum genutzt. Sie beheimatet das LVR-Niederrheinmuseum, die Abteilung Schill des Städtischen Museums, das Stadtarchiv mit Restaurierungswerkstatt sowie die Musik- und Kunstschule. Zudem gibt es in der Zitadelle ein Trauzimmer, das von Brautpaaren wegen der besonderen Atmosphäre gerne genutzt wird.