Niederrhein Von der Wedau bis nach Kaiserswerth

Niederrhein · Fahrrad-Touren werden immer beliebter in Duisburg. Und das nicht ohne Grund: Im Stadtgebiet und der Umgebung gibt es reichlich zu entdecken. Und es gibt schöne Radstrecken. So zum Beispiel im Süden in Richtung Kaiserswerth.

 Günther Tullius bietet schon seit 15 Jahren Radtouren an - am liebsten durch den Duisburger Süden.

Günther Tullius bietet schon seit 15 Jahren Radtouren an - am liebsten durch den Duisburger Süden.

Foto: crei

Das Fahrrad kommt in Duisburg wieder in Mode. Günther Tullius, der seit 15 Jahren Touren mit dem Zweirad anbietet, stellt fest: "Die Nachfrage ist gewaltig gestiegen. Im Oktober sind bereits alle Touren für das Folgejahr ausverkauft." An den Tagestouren rund um das Stadtgebiet nähmen durchschnittlich 40 Personen teil, immer häufiger auch Personen im höheren Alter.

Selbst verbringt der 72-jährige Tullius viel Zeit auf dem Fahrrad. Er führt Touren an, die teilweise über mehrere Tage quer durch Deutschland gehen. "Ich fahre jedes Jahr knapp 10.000 Kilometer mit dem Rad", erzählt Tullius. Einen Großteil davon in seiner Wahlheimat Duisburg. Hier gebe es zahlreiche Möglichkeiten, um auf dem Sattel die schöne Seite der Stadt und der Umgebung zu erkunden.

Auf einer zirka 45 Kilometer langen Radfahrt kann zum Beispiel die Schönheit des Südens mit vielen Feldern und Grünflächen verinnerlicht werden. Start und Ziel der Tour ist das Fußballstadion des MSV Duisburg. Zunächst führt der Weg zur angrenzenden Regattabahn. Von dort aus sollte mit dem Zweirad die komplette Masurenallee abgefahren werden bis zum Druchter Weg. Dem Weg wird aber nicht gefolgt, stattdessen sollte man sich links halten und den Neuenbaumsweg nehmen. Diesen bis zum Ende durchfahren, links abbiegen und dann die Brücke passieren. Am Stadtteil Rahm vorbei geht es in Richtung Angermund, indem man sich an die Straßenführung hält. Auf diesem Weg kommt man am Schloss Heltorf vorbei.

Das Wasserschloss ist schon im elften Jahrhundert erbaut worden und diente als Verwaltung der land- und forstwirtschaftlichen Güter in der Umgebung. An das Schloss angrenzend befindet sich seit dem Jahr 1803 ein Schlosspark, in dessen Zentrum ein Weiher liegt. Besonderheiten in dem 54 Hektar großen Park sind exotische Gehölze, etwa die sehenswerte zweitälteste Rhododendronanpflanzung Deutschlands.

Folgt man der Heltorfer Schlossallee, die vom Schloss weg und in Richtung Wittlaer-Einbrungen führt, gelangt man geradewegs nach Kalkum, wo man nach rechts auf die Kalkumer Schlossallee abbiegt. Man passiert das Wasserschloss Kalkum, das im späten Mittelalter einem der ältesten Rittersitze der Region, dem Stammsitz der ritterbürtigen Herren von Kalkum, Platz bot. Gemeinsam mit dem zugehörigen Park steht das Schloss mittlerweile seit über 30 Jahren unter Denkmalschutz. Folgt man der Kalkumer Schlossallee, landet man in Kaiserswerth.

Am Ende der Kalkumer Schlossallee führt ein schmaler Weg hinunter zum Rhein, der für zwölf Kilometer flussabwärts abgeradelt wird. Während man der Schlagader folgt, passiert man den Stadtteil Wittlaer, der sich zur Rechten erstreckt. Nach den zwölf Kilometern bietet sich eine Pause am Kulttreff für Fahrradfahrer im ganzen Gebiet an - dem "Aschlöksken ". Von dort fährt man noch ein kleines Stück am Deich entlang und biegt in den Holtumer Mühlenweg ein. Fährt man geradeaus, so werden zunächst die Holtumer Höfe passiert und abschließend ein kleines Waldgebiet, das parallel zur B 288 verläuft. Auf Höhe der naheliegenden Autobahnabfahrt führt eine Ampel über die Straße. Zudem muss eine Unterführung der U-Bahn-Linie 79 an der Haltestelle "Am Kesselsberg" passiert werden, um geradewegs Richtung Huckingen und Remberger See zu kommen. Am See biegt man rechts ab, fährt über die Brücke und dann am Freibad des Großenbaumer Sees vorbei. Nachdem zwei Drittel des Sees umrundet worden sind, fährt man rechts und sofort wieder links, um auf den Großenbaumer Bahnhof zuzuhalten.

Dort fährt man rechts auf die Saarnerstraße und erkennt sofort das einladende Grüngebiet der Sechs-Seen-Platte, auf das man zusteuert. Auf dem Weg zurück zum Startpunkt umkurvt man Teile des künstlich angelegten Wildförster-, Böllert- und Wambachsees und erfährt große Teile des beliebten Naherholungsgebietes in Wedau. Um zurück zum Stadion zu gelangen, ist es auch ratsam, einmal den Sportpark Wedau zu passieren. So ist es am schnellsten.

Die Tour verläuft nahezu vollkommen auf flacher Strecke. Lediglich einige Brücken sind zu überqueren. "Die Tour ist definitiv auch für Kinder geeignet", sagt Tullius. Für ihn ist diese Tour eine besondere, da sie sehr abwechslungsreich ist. "Man erlebt viele Eindrücke mit verschiedenen Charakteren", sagt der Fahrradtourleiter. Von üppigen Grünflächen rund um die Sechs-Seen-Platte, über Schlösser aus dem Mittelalter bis hin zum größten Fluss - für jeden Geschmack ist etwas dabei.

(RP)
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