Schermbeck Vom Kämmerer zum Bürgermeister?

Schermbeck · Mike Rexforth arbeitet seit 20 Jahren bei der Gemeinde. Der CDU-Kandidat hofft auf einen Sieg ohne Stichwahl.

 Im "MI 15", CDU-Informationsbüro an der Mittelstraße 15, fanden verschiedene Veranstaltungen mit Bürgermeisterkandidat Mike Rexforth (r.) statt.

Im "MI 15", CDU-Informationsbüro an der Mittelstraße 15, fanden verschiedene Veranstaltungen mit Bürgermeisterkandidat Mike Rexforth (r.) statt.

Foto: hs

Eigentlich muss man ihn nicht vorstellen. Wer in Schermbeck lebt, in Vereinen aktiv ist und sich ein wenig für das Treiben im Rathaus interessiert, muss ihn einfach kennen: Kämmerer Mike Rexforth, ein Schermbecker "Jung" durch und durch.

Mit ihm will die CDU nach Ernst-Christoph Grüter auch weiterhin den Bürgermeister stellen. So entschied es die Mitgliederversammlung im Dezember vergangenen Jahres - nachdem es mit dem Vorschlag von Jan Kleinlosen als Bürgermeisterkandidaten durchs höchste Parteigremium einen klassischen Fehlstart gegeben hatte. "Die Basis hat dafür gesorgt, dass aus dieser Empfehlung nichts wurde", ist sich Rexforth der Unterstützung seiner Partei, in die er Anfang 2013 eintrat, sicher.

Den Wahlkampf nimmt der 44-Jährige seit dem Aufstellungsbeschluss sehr ernst. Es sei der aufwendigste Wahlkampf, den Schermbeck in den letzen 20 Jahren erlebt hätte. Das hätte es so noch nicht gegeben, sagt er mit Blick auf die ebenfalls aktiven Konkurrenten Brodel und Roth. Neben seinem Beruf als Kämmerer gingen rund vier Stunden täglich und die Wochenenden für den Wahlkampf drauf. Ein Spagat zwischen Wickeltisch und Wahlkampf sozusagen, ist Rexforth doch erst vor fünf Monaten Vater der kleinen Frieda geworden. "Meine Frau übernimmt momentan 95 Prozent der Erziehungsarbeit", sagt er. Die Entscheidung, sich zur Wahl zu stellen, hat sich der vierfache Vater vorher mit seiner Familie gut überlegt.

"Viele meinen, ich nehme die Sache zu ernst", sagt er. Doch wer gewinnen will, muss ackern. Einiges spricht dafür, das Rexforth siegreich aus der Bürgermeisterwahl hervorgehen kann: Er tritt für die Partei an, die im Rat momentan über die absolute Mehrheit verfügt, er ist in zahlreichen Vereinen engagiert, arbeitet seit 20 Jahren bei der Gemeinde - "ortsbekannt" könnte man sagen. So einfach macht er es sich nicht. "Ich bin Realist. Wir dürfen uns als CDU nicht auf den Lorbeeren ausruhen", sagt er. Jeder habe seine Stammwähler. "Aber die Bürgermeisterwahl ist auch eine Persönlichkeitswahl", weiß er. Und wie sieht er seine Chancen? "Wenn ich mir keine realistischen Chancen ausgemalt hätte, hätte ich mich nicht zur Wahl gestellt. Ob es mir im ersten Wahlgang gelingt, weiß ich nicht", sagt Rexforth. Für seine Familie, aber auch für Schermbeck wünscht er sich, dass es nicht zu einer Stichwahl kommt.

"Wenn ich gewählt werden würde und irgendwann meine Amtszeit zu Ende geht und die Schermbecker sagen: Die Gemeinde hat sich ein wenig weiterentwickelt, dann war ich ein guter Bürgermeister", fasst er seine Ziele zusammen. Die sind natürlich auch konkreter.

"Schermbeck soll so lebens- und liebenswert bleiben, wie es heute schon ist", sagt Rexforth. Dazu müsse man alle Altersgruppen mit ihren Wünschen ernst nehmen und dafür den Rahmen bieten - und die ländlichen Bereiche im Auge behalten. Erwerbstätige würden gebraucht, zudem der Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor. "Es gibt viel zu tun, ich kann direkt mit der Umsetzung beginnen", sagt Rexforth. Mit ihm würde Schermbeck einen "Kapitän mit Navigationskenntnissen" bekommen, sagt der 44-Jährige.

(RP)
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