Schermbecker Bankinstitut Volksbank stellt sechs Prozent Dividende in Aussicht

Schermbeck · Von den etwa 18.000 Kunden sind 11.200 Mitglieder der Genossenschaft; sie bestimmen in der Vertreterversammlung direkt mit.

 Die Vorstandsmitglieder Rainer Schwarz (l.) und Norbert Scholtholt (r.) stellten die Entwicklung der Volksbank Schermbeck vor. Die Flipchart im Hintergrund zeigt die Entwicklung der Marge zwischen Kreditzinsen und Kapitalzinsen.

Die Vorstandsmitglieder Rainer Schwarz (l.) und Norbert Scholtholt (r.) stellten die Entwicklung der Volksbank Schermbeck vor. Die Flipchart im Hintergrund zeigt die Entwicklung der Marge zwischen Kreditzinsen und Kapitalzinsen.

Foto: Helmut Scheffler

Die Volksbank in Schermbeck vermeldet im Rückblick auf 2019 eines der besten Geschäftsjahre aller Zeiten – trotz Niedrigzins, Regulatorik, Digitalisierung und Fachkräftemangel. Norbert Scholtholt präsentierte als Vorstandsmitglied am Mittwoch die Entwicklung der Volksbank Schermbeck mit seinem Vorstandskollegen Rainer Schwarz. Den Mitgliedern stellten beide guten Profit in Aussicht: sechs Prozent Dividende. Von den etwa 18.000 Kunden sind 11.200 Mitglieder der Genossenschaft; sie bestimmen in der Vertreterversammlung direkt mit.

Die Bilanzsumme ist um sechs Prozent gewachsen. Mit 535 Millionen Euro Bilanzsumme bewegt sich die Volksbank im Mittelfeld der rund 900 selbstständigen Volksbanken in Deutschland. Das betreute Gesamtvolumen, also die Summe aller Einlagen und Kredite, lag mit 1,081 Milliarden Euro erstmals über der Milliardengrenze. Im Kreditgeschäft hat die Volksbank ein Rekordjahr erlebt.  Mehr als 100 Millionen Euro wurden als langfristige Kredite vergeben. Abzüglich von rund 58 Millionen Euro Tilgungen ergibt sich eine Netto-Steigerung von rund 42,3 Millionen Euro.  Dahinter stecken Investitionen in Maschinen, Infrastruktur der Unternehmen und 112 Familien, die ihren Traum vom eigenen Haus verwirklichen konnten. Die Kundeneinlagen sind um 8,2 Prozent auf 323,5 Millionen Euro gestiegen. Das Geschäft mit Wertpapieren, Aktien und Einlagen ist gleich um 28 Prozent gewachsen.

Die Zinsentwicklung setzt auch die Volksbank Schermbeck unter Druck. „Alle Banken haben zwar ein Modell in der Schublade liegen, aber keiner will der erste sein bei der Einführung von Negativzinsen“, deutete Schwarz auch Überlegungen im eigenen Hause an. „Wir werden nicht die ersten sein, aber bestimmt auch nicht die Letzten.“ Sollte die Bank Negativzinsen erheben, sollen Privatkunden mit kleineren Einlagen geschont werden, wobei Schwarz offen ließ, was man seitens der Bank unter „kleinen Einlagen“ versteht. Langjährige Kunden sollen weniger von Negativzinsen betroffen werden als neue Kunden.

Die Hauptstelle bleibt ebenso bestehen wie die Zweigstelle in Gahlen und die Volksbank-Direkt gegenüber dem Rathaus. Die Mitarbeiter der Volksbank-Direkt werden aber umziehen, sobald die Volksbank ihren Erweiterungsbau an der Hauptstelle fertiggestellt hat. Im Bereich der Sach- und Personalkosten schloss Schwarz „unpopuläre Entscheidungen“ nicht aus. Derzeit bietet die Volksbank Schermbeck 75 Arbeits- und Ausbildungsplätze. „Unser wesentlicher Schlüssel: starke Mitglieder, Top-Mitarbeiter, dann schaffen wir das“, ist Schwarz überzeugt. Er verwies auf die im „Focus“ veröffentlichte Suche nach den „Top-Arbeitgebern des Mittelstands 2020“. Zu den beiden Banken gleicher Größenordnung in NRW gehörte die Schermbecker Volksbank.

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