Hamminkeln Viel Lob für die Koop-Schule

Hamminkeln · Die „hochspannenden“ Planspiele von Realschule und Berufskolleg, das Abitur nach Hamminkeln zu bringen, stoßen auf große Zustimmung. Bürgermeister sagt Unterstützung zu. CDU und SPD sehen das Ende der Ideologie.

Das hochmotivierte Tandem Realschule-Berufskolleg kann auf seinem geplanten, im Land bislang noch nicht beschrittenen Weg auf zu neuen bildungspolitischen Ufern mit der Unterstützung von Politik und Verwaltung rechen. Bürgermeister Holger Schlierf und die Spitzen von CDU und SPD lobten gestern die geplante Kooperation, die am Ende – wie ausführlich berichtet – die gymnasiale Oberstufe ins Schulzentrum bringen soll.

Als „hochspannend und mit hervorragender Perspektive“ bezeichnete Schlierf das von den Pädagogen Manfred Niespor und Günter Kohls ersonnene Konzept für den Schulstandort Hamminkeln. Die Überlegung, einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt zu setzen, der in der Realschule grundgelegt werden und schließlich über das Berufskolleg zum Abitur führen soll, füge sich prima in die Pläne für die Hochschule Niederrhein so Schlierf.

„Nicht zu Lasten der Hauptschule“

Auch die Politik reagiert zustimmend. „Das ist genau im Sinne des neuen Schulgesetzes, das jedwede Kooperation möglich macht“, sagte CDU-Fraktionschef Wolfgang Hüsken. Er werde als Landtagsabgeordneter seine Nähe zum Schulministerium nutzen und alles tun, um Türen zu öffnen. „Diese Idee geht absolut in die richtige Richtung“, sagte Hüsken, der ebenfalls auf die neuen Perspektiven für dei Hochschullandschaft Nördlicher Niederrhein hinwies. „Die Realschule leistet nachweislich hervorragende Arbeit“, so Hüsken weiter, so dass eine Oberstufe die konsequente Fortsetzung wäre. Für den CDU-Politiker ist es sogar denkbar, dass vor dem Hintergrund sinkender Schülerzahlen auch die Hauptschule Teil der Kooperation werden kann. „Aber das muss von unten wachsen und darf nicht von oben aufgezwungen werden“, sagte Hüsken. Bürgermeister Schleirf sagte in diesem Zusammenhang, dass die Entwicklung im Schulzentrum allerdings „nicht zu Lasten der Hauptschule gehen darf“.

Auch SPD-Fraktionschef Manfred Winter ist „im Grundsatz“ mit den Plänen einverstanden, die „in die richtige Richtung gehen“. Winter erinnerte daran, dass seine Partei einst heftig für die gymnasiale Oberstufe in den Ring gestiegen sei, weil „die Gesamtschule ideologisch blockiert“ war. Über das Ende der Ideologie in der Schulpolitik zeigte sich auch Landtagsabgeordneter Hüsken erleichtert: „Es ist gut, dass wir endlich dazu kommen, Bildungsnotwendigkeiten pragmatisch anzugehen, um zu guten Lösungen zu kommen.“

Da ist Chef-Genosse Winter nicht weit weg. Er sieht die sich abzeichnende demografische Krise „als Chance, in der Schulpolitik neue Wege auszuprobieren“. Winter: „Es kommt was in Bewegung.“

(RP)
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