Versammlung in Hamminkeln Norbert Neß als CDU-Chef wiedergewählt

Hamminkeln · Die Zustimmung für den Politiker aus Dingden ist im Vergleich zu vor zehn Jahren allerdings leicht gesunken. Die Partei selbst steht vor der Landtagswahl gehörig unter Druck. Welche Ideen dazu auf der Mitgliederversammlung aufkamen.

 Posieren für das Foto: Norbert Neß (v.l.), Christel Joormann-Sauer, Gerret Wedler, Heinz Breuer, Stefanie Schulten-Borin, Marcel Opladen, Bernhard Boland und Josef Vehns.

Posieren für das Foto: Norbert Neß (v.l.), Christel Joormann-Sauer, Gerret Wedler, Heinz Breuer, Stefanie Schulten-Borin, Marcel Opladen, Bernhard Boland und Josef Vehns.

Foto: CDU Hamminkeln

Vor zehn Jahren wurde Norbert Neß zum ersten Mal zum CDU-Vorsitzenden für Hamminkeln gewählt. Damals erreichte er 92 Prozent Zustimmung. Bei der eher schwach besuchten Mitgliederversammlung am Dienstag in Ringenberg wurde der Dingdener als Parteichef klar bestätigt, diesmal kam er auf rund 85 Prozent Zustimmung. Als Stellvertreterin wurde Stefanie Schulten-Borin mit 40 von 44 Stimmen ebenso gewählt wie Marcel Opladen. Der 36-jährige Loikumer und Vize-Fraktionschef der CDU im Rat rückt für Dieter Wigger, der sich nicht mehr zur Wahl stellte, in die Führungsmannschaft nach.

Verhindert war die Landtagsabgeordnete Charlotte Quik, sie war in Düsseldorf gebunden. Per Videobotschaft und darin passenderweise am Rande der Issel stehend richtete sie ihre Botschaft an die Delegierten im Saal in Ringenberg. Diese hatte vor allem damit zu tun, was eine Abgeordnete aus den eigenen Reihen und aus Brünen für den Ort erreichen kann. Quik legte eine Bilanz ihrer letzten vier Amtsjahre vor, die sich für den Kreis Wesel und insbesondere für ihre Heimat Hamminkeln sehen lassen kann. So habe sie gezielt die Förderung der ländlichen Kommunen umgesetzt, erklärte sie. In der Tat hat Charlotte Quik von kleinteiliger Förderung bis hin zu großen Projekten erhebliche finanzielle Unterstützung in ihren Weseler Wahlkreis gelenkt. Umtriebig und kontaktfreudig im Wahlkreis ist sie ohnehin, für diese Mischung gab es viel Applaus.

Quik gab Lob im Hinblick auf die Landtagswahl nächstes Jahr zurück: „Ich habe mich in den letzten Jahren von der CDU sehr gut unterstützt gefühlt.“ Mit Norbert Neß und ihrem bewährten Wahlkampfleiter Paul Sonders aus Dingden wird sie dann wohl zusammen für den nächsten Erfolg streiten. Der Parteivorsitzende, der 2012 selbst als Landtagskandidat angetreten und gescheitert war, gab in seiner örtlichen politischen Bilanz die Richtung vor. „Für mich ist klar: Wer erfolgreich sein will, muss es mit den Menschen können“, sagte Heß.

Im Bundestagswahlkampf hätten bei der CDU die sozialen Themen gefehlt, man hätte den Menschen mehr Sicherheit geben müssen. Neß warb auch für große Standhaftigkeit. Denn: „Das Ergebnis der Bundestagswahl war schmerzhaft. Gerade jetzt darf man sich nicht verdrücken, wir müssen zusammenstehen und zusammenarbeiten.“

 Norbert Neß bleibt Vorstand der CDU Hamminkeln.

Norbert Neß bleibt Vorstand der CDU Hamminkeln.

Foto: CDU Hamminkeln

Programmatisch sieht es der Parteivorsitzende so: „Wir müssen bürgerfreundlich und nah bei den Menschen sein.“ Und nicht allen Ideen hinterherlaufen. Eine Mitgliederabstimmung für einen Kanzlerkandidaten oder eine Kandidatin sieht er skeptisch, „dann wäre Angela Merkel 2005 nicht als Vorsitzende gewählt worden“. Das Instrument der Regionalkonferenzen sei schon vorhanden.

Zu Extravaganzen und großen Forderungen riet der Vorsitzende ebenfalls nicht. Es gehe um „Maß und Mitte“, um die Frage, was man tun müsse, um den Wohlstand zu erhalten, und auf dem Weg dorthin um Geschlossenheit der Partei. Freilich gehörten dazu neue Ideen, aber auch die Erkenntnis, dass die CDU sich an die Zielgruppe der „normal ones“ wenden müsse. In diesem Zusammenhang bescheinigte der Parteichef der örtlichen Landtagsabgeordneten: „Du machst einen Superjob.“ Charlotte Quik konnte das persönlich nicht hören. Man wird es ihr in klaren Worten erzählen. Auch das tut gut.

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